Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen

05/2019: Das GZO Spital Wetzikon nimmt am nationalen Green-Hospital-Projekt teil.

Ein Spital läuft im 24-Stunden- Betrieb und verbraucht im Durchschnitt so viel Energie wie eine Kleinstadt. Wie kann ein Spital seine Umweltauswirkungen reduzieren? Welche Prozesse gilt es zu optimieren, um wertvolle Ressourcen effizienter einzusetzen? Das Green-Hospital-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Schweizer Spitallandschaft nachhaltiger zu gestalten. Als einziges Spital der Ostschweiz ist das GZO Spital Wetzikon direkt daran beteiligt, die bestehende Forschungslücke zu Umweltbelastungen und Ressourceneffizienz im Gesundheitssektor zu schliessen.
 

Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit auf den ersten Blick (noch) nicht mit einem Spital in Verbindung gebracht wird: Der Gesundheitssektor ist in der Schweiz aus Umweltsicht nach Ernährung, Mobilität und Wohnen der viertwichtigste Konsumbereich. Die Infrastruktur, die Verpflegung und der Energieverbrauch der Spitäler tragen massgeblich zur Umweltbelastung bei. Gleichzeitig ist dieser grosse Ressourceneinsatz mit hohen Kosten verbunden. Wie können Spitäler umweltorientierter und ressourcenschonender wirtschaften? Welches sind die umweltrelevanten Faktoren und Spitalprozesse und wie können sie umweltverträglicher und kosteneffizienter gestaltet werden?
 

Diesen Fragen geht ein interdisziplinäres Forschungsteam bestehend aus Experten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML und des Instituts für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB) nach. Für den Gesundheitssektor gibt es bisher kaum umfassende Umweltbewertungen. Ziel der Studie im Rahmen des Nationalen Forschungsprogrammes NRP 73 «Nachhaltige Wirtschaft» des Schweizerischen Nationalfonds ist es nun, die grössten Hebel für mögliche Verbesserungen zu identifizieren.

 

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML am GZO

Im Herbst 2018 wurden erste Prozesserhebungen am GZO und am Inselspital Bern durchgeführt. An einem je eintägigen Workshop haben Experten vom Fraunhofer IML Patienten- und Materialprozesse vor Ort unter die Lupe genommen. Folgende Bereiche wurden als besonders relevant für die Umweltbelastung und Ressourceneffizienz identifiziert:

  • Einkauf von Lebensmitteln, Medikamenten, medizinischem Verbrauchsmaterial, Wäsche, Hauswirtschaftsprodukten und Büromaterial
  • Wärme, Kälte und Elektrizität
  • Transport und Mobilität
  • Abfälle und Abwasser

Bis 2021 soll allen Schweizer Spitälern ein Schlüsselparametermodell zur Verfügung stehen, mit dem sie ihre Umweltauswirkungen bewerten können. Im Fokus der Forschung stehen zudem umweltfreundlich entwickelte Prozesse mit gesteigerter Prozessqualität, grüne Verkehrslogistik und ein nachhaltiger Einkauf. So führen beispielsweise optimierte Bestellrhythmen, die Reduktion von unnötigen Transporten oder die Einführung von optimierten Lieferfrequenzen zu einer Reduktion von Abfällen, CO2-Emissionen und Lärmbelästigung. Das Einsparpotenzial ist enorm, auch finanziell: Rund 30 % der Gesamtkosten eines Spitals haben einen Bezug zum Green Hospital.


Das Thema Nachhaltigkeit wird am GZO sehr ernst genommen. Hansjörg Herren, Leiter Unternehmensentwicklung, sagt dazu: «Das Einsparpotenzial, welches mit einem vernünftigen Umgang mit Ressourcen einhergeht, ist das eine. Ebenso wichtig ist der Dienst an der Gesellschaft, der gleichermassen zur Nachhaltigkeit beiträgt, wenn er gelebt wird. Dieser Dienst wird spürbar, wenn ein Spital als Arbeitgeber und Leistungsbezüger gesund mit der Region verwoben ist. Auch da haben wir noch Potenzial.» Auch der Um- und Erweiterungsbau ist nachhaltig ausgerichtet, das Minergie-P-Eco-Label für Niedrigstenergie-Bauten wird angestrebt.

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