Ein offenes Ohr für alle: freiwilliges Engagement am GZO

06/2023: Mit Patientinnen und Patienten reden, spazieren, Spiele spielen. Ein Interview mit unserer Freiwilligen Désirée Dahinden.

Die gelernte Arztsekretärin und zweifache Mutter Désirée Dahinden engagiert sich seit Mai 2022 im GZO und war eine der ersten Freiwilligen im damals neu gegründeten Team. Im Interview erzählt sie, wie ihr Alltag als Freiwillige aussieht, und welche Momente ihr in besonderer Erinnerung bleiben.

 

Wie kam es, dass Sie sich freiwillig am GZO engagieren?

In erster Linie wollte ich etwas Gutes tun. Als ich erfahren habe, dass im GZO ein Freiwilligenteam aufgebaut wird, war ich sehr interessiert. Denn das war genau, was ich gesucht habe: eine flexible Tätigkeit, die ich gut mit meinem Alltag als Mutter kombinieren kann.  Am Morgen engagiere ich mich als Freiwillige im Spital und am Mittag, wenn die Kinder von der Schule kommen, bin ich wieder zuhause.

 

Wie war es für Sie, beim Aufbau des Freiwilligenteams mitzuhelfen?

Ich hatte grosse Freude daran, das Team von Grund auf mit aufzubauen. Durch den regen Austausch mit Manuela Bottarel, Leiterin des Freiwilligenteams, konnte ich viele Ideen einbringen und mitentscheiden.  Diese Aufbauarbeit am GZO war – und ist noch heute – eine tolle Abwechslung zu meinem Alltag als Mutter.

 

Was ist Ihre Hauptaufgabe als Freiwillige?

Ich bin immer in Kontakt mit den Patientinnen und Patienten, vor allem mit denjenigen, die sonst wenig Besuch empfangen. So entlaste ich auch die Pflegenden. Ihnen fehlt oft die Zeit, um mit den Patientinnen und Patienten lange Gespräche zu führen. Ich bin also da, um Patientinnen und Patienten meine Zeit zu schenken. Viele möchten, dass ich von meinem Alltag erzähle, mit ihnen spazieren gehe oder auch einfach für sie da bin und zuhöre.

 

Was schätzen Sie dabei besonders?

Was mir am besten gefällt, ist, dass ich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun habe, und eine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Sie erzählen mir oft von ihren Schicksalen. Diese persönlichen Geschichten sind natürlich interessant, gehen mir aber auch nahe. Das gilt besonders für sterbende Personen. Und trotzdem ziehen mich diese Schicksale nicht runter. Im Gegenteil: Ich geniesse die Momente, die ich mit den Patientinnen und Patienten verbringe, umso mehr.

 

Gibt es ein Ereignis, an das Sie sich besonders gern zurückerinnern?

Ja, ich habe einmal eine 51-jährige Patientin begleitet, die im Sterben lag. Am Anfang bestand noch Hoffnung auf Besserung, eines Morgens aber ist sie leider verstorben. Diese Patientin habe ich oft besucht. Die Kraft, die sie Tag für Tag aufbrachte, war sehr beeindruckend. Dadurch, dass ich sie über längere Zeit begleitet habe, nahm mir dieses Ereignis auch eine gewisse Angst vor dem Tod.  Aufgrund meiner Tätigkeit als Freiwillige habe ich übrigens entschieden, eine Weiterbildung als Sterbebegleiterin zu absolvieren. 

 

Wem empfehlen Sie den Beitritt ins Freiwilligenteam?

Das Wichtigste ist Empathie. Man muss sich in Menschen einfühlen und für sie da sein wollen. Freiwilliges Engagement gibt einem so viel für das eigene Leben. Deshalb kann ich diese Erfahrung nur weiterempfehlen. Sie hat mir gezeigt, dass man den Moment geniessen und dankbar für das eigene Leben sein sollte. Ich würde mich freuen, wenn insbesondere auch junge Leute zu unserem Team dazustossen würden. Die Dankbarkeit von den Patientinnen und Patienten ist – zumindest für mich – nämlich viel mehr wert als ein Lohn.

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