An Endometriose erkrankte Frauen leiden häufig jeden Monat an unerträglichen Menstruationsschmerzen. Obwohl eine von zehn Frauen betroffen ist, wird die Krankheit sehr selten diagnostiziert. Dank einer intensiveren Aufklärung soll sich das ändern.
«Ich dachte, die Schmerzen gehören einfach dazu.» Das ist vermutlich eine der häufigsten Aussagen, die Dr. med. Alexandra Kochanowski, Leitende Ärztin der Frauenklinik am GZO Spital Wetzikon, von ihren Endometriose-Patientinnen hört. Endometriose ist eine chronische Entzündung der Gebärmutter. Die Frage, wie es dazu kommt, ist nicht abschliessend geklärt. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze: «Eine mögliche Ursache ist, dass Zellen der Schleimhaut, die sonst mit der Periode austreten würden, über die Eileiter in den Bauchraum streuen», erklärt die Frauenärztin.
Endometriose führt bei den betroffenen Frauen oft zu starken Schmerzen bei der Menstruation, die mit dem Heranwachsen des Mädchens zur Frau immer stärker werden. «Je nach Ausprägung der Krankheit kann es auch zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Stuhlgang oder beim Wasserlösen kommen», weiss Kochanowski. Durch die chronischen Schmerzen leiden Erkrankte oft auch an Erschöpfung oder Müdigkeit. Die Ärztin rät deshalb, bei starken Menstruationsschmerzen eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen aufzusuchen. Denn: «Diese starken Schmerzen bei der Periode sind nicht normal. Dass viele Patientinnen monatlich Schmerzmittel einnehmen müssen und glauben, dass das einfach dazugehört, das sollte nicht sein.» Es ist wichtig, dass die Patientinnen die richtige Diagnose erhalten und adäquat therapiert werden.
Da die endgültige Diagnose nur operativ gestellt werden kann, wird das Fachwissen der Frauenärztin oder des Frauenarztes benötigt, um der Krankheit Endometriose auf die Spur zu kommen und eine erste Verdachtsdiagnose zu stellen. Ist die Krankheit noch nicht stark fortgeschritten, können vorerst auch Medikamente Abhilfe schaffen. Wenn dadurch die Periode nicht jeden Monat eintritt, kann das bereits beschwerdeerleichternd sein. «Da sich Endometriose aber wie ein Pilz im Gewebe verteilt, kann sie im fortgeschrittenen Stadium die Organe angreifen und schädigen. Dann ist der Punkt gekommen, um operativ einzugreifen», so Kochanowski.
Endometriose führt bei Frauen nicht nur häufig zu starken Menstruationsschmerzen, sondern bei der Hälfte der Betroffenen auch dazu, dass sie nicht schwanger werden können. Deshalb ist es wichtig, dass bei einem operativen Eingriff die Endometriose-Herde gänzlich entfernt werden. «Leider ist es aber immer noch so, dass Patientinnen auch nach der Operation vielfach Unterstützung benötigen, damit sich der Kinderwunsch erfüllt», erklärt die 35-jährige Ärztin. Ständig wiederkehrende Schmerzen und ein unerfüllter Kinderwunsch sind meistens auch psychisch sehr belastend. Daher ist es wichtig, dass an Endometriose erkrankte Frauen Unterstützung von ihrem Umfeld erfahren.
«Es ist sehr wertvoll, Betroffene zu ermutigen, die Beschwerden nicht einfach so hinzunehmen, sondern sich an die Ärztin oder den Arzt ihres Vertrauens zu wenden. Gemeinsam kann ein Weg gefunden werden, um der Erkrankung entgegenzuwirken und wertvolle Lebensqualität wiederherzustellen», ist Alexandra Kochanowski überzeugt.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit züriost.
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