Krebs hat viele Gesichter. Was ist damit gemeint?
Es gibt viele verschiedene Arten von Krebs. Zudem zeigen sich die Erkrankungen bei jeder betroffenen Person auf unterschiedliche Weise. Wichtig ist deshalb die präzise Diagnostik, um die individuell angepasste Behandlung zu finden. Am GZO Spital Wetzikon achten wir auf diagnostische Sicherheit und bieten hochmoderne, wissenschaftlich fundierte Tumortherapien, wozu auch zielgerichtete medikamentöse Therapien zählen.
Wie funktionieren zielgerichtete Krebstherapien?
Tumorzellen unterscheiden sich von gesunden Körperzellen unter anderem darin, dass sie sich ungebremst teilen. Medikamente der zielgerichteten Therapien greifen direkt in molekulare Prozesse der Krebszellen ein. Zum Beispiel werden die Signale blockiert, welche die Zellen zu überaktivem Wachstum auffordern. Weil solche Behandlungen auf ganz bestimmte Zellen und ihre Merkmale fokussieren, sind die Nebenwirkungen deutlich schwächer als bei einer Chemotherapie, die den gesamten Körper belastet. Zielgerichtete Krebstherapien sollen möglichst nur dem Tumor schaden und das gesunde Gewebe verschonen.
In welchen Fällen eignen sich diese Methoden?
Bei der Abklärung eines auffälligen Befundes entnehmen wir meist eine Gewebeprobe, die feingeweblich und molekular untersucht wird. Molekulare Untersuchungen können die genetischen Veränderungen am Tumorgewebe feststellen. Somit erfahren wir, ob Merkmale vorhanden sind, die sich gezielt medikamentös behandeln lassen. Zielgerichtete Therapien kommen inzwischen bei fast allen Tumorerkrankungen zum Einsatz, insbesondere bei Lungenkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs oder Leukämie.
Gibt es weitere moderne Therapien?
Ja. Dazu zählen die Immun- und Antikörpertherapien, die ebenfalls zielgerichtet wirken. Eine Immuntherapie soll den Körper befähigen, das eigene Immunsystem zu aktivieren, damit es Tumorzellen als fremd erkennt und abwehrt. Bei der Behandlung mit künstlich hergestellten Antikörpern werden, vereinfacht gesagt, die Strukturen des Immunsystems nachgebildet. So heften sich beispielsweise Antikörper an die Oberfläche der Tumorzellen, um sie unschädlich zu machen.
Wie entsteht der Therapieplan?
Jeder Behandlungsentscheid hängt von der Art des Krebses ab, von der Aggressivität des Tumors und vom Erkrankungsstadium. Die Ergebnisse der Untersuchungen besprechen wir mit Expertinnen und Experten verschiedener Fachbereiche am sogenannten Tumorboard. Der Therapieplan, den wir der Patientin oder dem Patienten vorschlagen, ist somit breit abgestützt. Viele Krebsformen müssen multimodal behandelt werden, das heisst, auf verschiedene, kombinierte Weise mit einer Operation, einer Strahlentherapie oder einer medikamentösen Behandlung. Es ist immer unser Ziel, die optimale Therapie zu finden.
Hilfreich ist die Therapie vor Ort.
Richtig. Eine Krebsbehandlung erfordert häufig viele Termine, über einen langen Zeitraum hinweg. Daher sollte sich der Behandlungsort in der Nähe der Patientinnen und Patienten befinden. Das GZO hat ein eigenes Tumorzentrum. Hier können wir Menschen des Zürcher Oberlands hochmoderne Krebstherapien in einer angenehmen Atmosphäre mit einem gut eingespielten Team anbieten.
«Moderne, individualisierte Krebstherapien helfen, die Heilungschancen zu verbessern.»
Prof. Dr. med. Ursula Kapp, Chefärztin Klinik für Onkologie und Hämatologie
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