Mit jährlich 6200 Betroffenen ist Brustkrebs die Krebserkrankung, die bei Frauen in der Schweiz am häufigsten vorkommt. Das Risiko einer Diagnose liegt bei 12 Prozent und steigt mit zunehmendem Alter an. Ab dem 40. und insbesondere ab dem 50. Lebensjahr sind Frauen besonders gefährdet. «Jüngere Frauen sind nur selten betroffen. Bei einer Erkrankung vor dem 45. Lebensjahr liegt häufig ein erblicher Brustkrebs vor», erklärt Denise Beck, Leitende Ärztin der Frauenklinik und Leiterin des Brustzentrums am GZO Spital Wetzikon.
«Brustkrebs entsteht, indem Krebszellen in den Brustdrüsen unkontrolliert wachsen», so die Gynäkologin. Neben der genetischen Veranlagung und dem Alter gibt es noch andere Faktoren, die die Entstehung von Brustkrebs begünstigen. Einige davon sind nicht direkt beeinflussbar, wie etwa eine späte erste Schwangerschaft, eine frühe erste Menstruationsblutung oder spät einsetzende Wechseljahre. Andere Faktoren können hingegen durch einen gesunden Lebensstil positiv beeinflusst werden. Die Früherkennung begünstigt den Krankheitsverlauf ebenfalls. Frauen können Veränderungen bereits durch regelmässiges Abtasten ihrer Brüste bemerken. Auf eine Brustkrebserkrankung hindeuten können Knoten und Verhärtungen im Brustgewebe, blutige Aussonderungen aus der Brustwarze sowie gerötete oder schuppige Haut im Brustbereich. Auch Brustwarzen oder Hautareale, die sich nach innen einziehen, sowie vergrösserte Lymphdrüsen in der Achselhöhle können ein Zeichen sein. «Solche Veränderungen können aber auch harmlose Ursachen haben. Deshalb sollten sie unbedingt von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden», betont Beck.
Mit der Mammografie steht heute eine wichtige Methode zur Verfügung, um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. «Dabei wird jede Brust aus unterschiedlichen Richtungen geröntgt. So können bereits Vorstufen und Tumore ab einer Grösse von fünf Millimetern erkannt werden», erläutert Beck. Die Ärztin rät Frauen, ab dem 50. Lebensjahr regelmässig eine Mammografie machen zu lassen.
Es gibt unterschiedliche Brustkrebstypen, die verschiedene Therapien benötigen. Grundsätzlich sind die meisten Erkrankungen, die frühzeitig erkannt und nach Leitlinien behandelt werden, heilbar. Bei der sogenannten multimodalen Behandlung werden die Elemente Operation, Bestrahlung und Systemtherapie individuell auf den Brustkrebstyp und das Krankheitsstadium der Frau abgestimmt. «Aber auch nach erfolgreicher Therapie muss noch längere Zeit damit gerechnet werden, dass der Krebs wieder auftreten kann oder sich Ableger bilden. Daher ist eine lebenslange Nachsorge unerlässlich», bekräftigt Beck.
Bedeutsam bei der Behandlung von Brustkrebs ist auch die psychologische Betreuung der Patientinnen. «In unserem Brustzentrum ist ebenfalls eine Breast Care Nurse während der Sprechstunde für unsere Patientinnen da. Das ist eine speziell ausgebildete Pflegefachfrau für Brusterkrankungen, die bei Bedarf auch ein Gespräch mit einer Psychoonkologin organisiert», erklärt Denise Beck. Neben dem Fachpersonal kann ebenfalls das persönliche Umfeld eine grosse Unterstützung sein. Die Brustkrebsspezialistin ist überzeugt: «Es ist wichtig, die Frauen zu den Besprechungen und Therapien zu begleiten, Bedürfnisse zu erfragen und wahrzunehmen. Aber auch, einfach da zu sein und ohne Worte beizustehen, wenn diese einem selbst fehlen sollten.»
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit züriost.
«Mitenand» setzen wir uns tagtäglich für die Gesundheit der Bevölkerung ein. Im Brustkrebsmonat Oktober informiert die GZO-Frauenklinik über Risiken und Heilungschancen der Krebserkrankung. Wie ist der Lebensstil damit verknüpft?
Zum BeitragDr. med. Sophie Spillmann, Kaderärztin im Departement Frau und Kind, beantwortet die wichtigsten Fragen.
Zum BeitragWährend des internationalen Brustkrebsmonats informieren Denise Beck und ihr Team über die Vorbeugung, Früherkennung, Erforschung und Behandlung der Krebserkrankung.
Zum Beitrag