In der Logopädie therapieren wir Menschen mit Stimm-, Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen. Wir unterstützen sie dabei, ihre Kommunikationsfähigkeit wiederzuerlangen, zu erhalten oder suchen gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten nach für sie passenden alternativen Kommunikationsformen. Die Bandbreite reicht dabei übrigens von einfachen Fotos bis hin zu hoch entwickelter Computer-Software. Die Therapie ist sehr individuell und hängt natürlich stark mit der Störungsursache zusammen.
Die Ursachen sind vielfältig: Sie können etwa durch eine neurologische oder neurodegenerative Erkrankung ausgelöst werden. Hierzu zählt etwa ein Schlaganfall, Parkinson oder Multiple Sklerose. Andere Beschwerden wiederum treten infolge von Fehlgebrauch auf oder sind auf anatomische Veränderungen im Alter zurückzuführen. Das ist zum Beispiel bei der sogenannten Altersstimme der Fall: Die Muskulatur nimmt ab, die Stimmbänder verlieren an Elastizität und die Schleimhäute werden nicht mehr so gut befeuchtet. Dadurch verändert sich die Stimme. Nicht zuletzt therapieren wir Menschen mit einer Fazialisparese – einer Gesichtslähmung.
Im Zentrum steht der direkte Kontakt mit unseren Patientinnen und Patienten. Zunächst ermitteln wir den Behandlungsbedarf. Es gilt also zu klären, inwiefern die Person beim Kommunizieren, Essen oder Trinken beeinträchtigt ist, und wie wir sie bestmöglich unterstützen können. Im Anschluss erarbeiten wir eine auf das Störungsbild zugeschnittene Therapie. Zum Beispiel zeigen wir den Betroffenen spezifische Übungen und unterstützen sie so bestmöglich dabei, ihre persönlichen Therapieziele zu erreichen. Diese Einheiten vor- und nachzubereiten, gehört auch zu unserer Arbeit. So dokumentieren wir etwa, was wir gemacht haben und fertigen Berichte an. Hinzu kommt der Austausch mit den Zuweisenden unserer ambulanten Patientinnen und Patienten. Auch mit GZO-Fachpersonen arbeiten wir eng zusammen, so etwa mit Kolleginnen und Kollegen aus der Ergo- und Physiotherapie, der Ernährungsberatung sowie dem Sozialdienst.
Da gibt es gleich mehrere Aspekte! In erster Linie schätzen wir den engen Austausch mit Patientinnen und Patienten. Ganz besonders schön ist es, wenn diese selbst Fortschritte bemerken. Zu sehen, dass eine Therapie wie geplant funktioniert, ist natürlich auch für uns Fachpersonen toll. Zudem haben wir mit vielen verschiedenen Störungsbildern zu tun, was unseren Berufsalltag sehr abwechslungsreich macht. Dass man in der Logopädie nie auslernt, macht das Fach zusätzlich spannend. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich weiterzubilden, und die Logopädie-Forschung hat gerade erst begonnen!
Es ist nicht immer einfach, mit den persönlichen Schicksalen der Patientinnen und Patienten umzugehen. Das gilt insbesondere, wenn aufgrund der Erkrankung keine gute Prognose gestellt werden kann. Es kommt auch vor, dass die Hoffnungen und Erwartungen an die logopädische Behandlung leider nicht realistisch sind. Den Patientinnen und Patienten sowie den Angehörigen dies mitzuteilen und gemeinsam die Ziele anzupassen, erfordert Feingefühl. In schwierigen Situationen ist es uns besonders wichtig, für die Betroffenen da zu sein, ihnen zuzuhören und ihren Gefühlen Raum zu geben. Uns selbst hilft es, sich mit Kolleginnen und Kollegen anderer Disziplinen auszutauschen, die ebenfalls in die Behandlung involviert sind.
Die Logopädie als eigene Abteilung ist am GZO noch ziemlich neu. Gemeinsam mit einer Kollegin, die uns im kleinen Pensum unterstützt, sind wir deshalb mitten im Auf- und Ausbau unseres Fachbereichs. Aktuell leiten wir zum Beispiel Pflegefachpersonen auf der Stroke Unit zum Schluckassessment an. Dabei geht es darum, die Schluckfähigkeit von neu eingetretenen Schlaganfallpatientinnen und -patienten zu beurteilen. Das ist aber nicht das einzige Projekt, das uns aktuell beschäftigt: Mit dem sogenannten LSVT-LOUD-Programm möchten wir künftig unser Angebot für Menschen mit Parkinson erweitern. Ob neue Angebote, spannende Projekte oder die Zusammenarbeit mit anderen Fachpersonen: Wir freuen uns auf alles, was kommt.
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