QUMEA: so nennt sich das System, das in Spitälern und Pflegeeinrichtungen die Aktivität von Patientinnen und Patienten überwacht und so zu weniger Stürzen führen soll. Entwickelt wurde es vom gleichnamigen Schweizer Healthtech-Unternehmen. Doch wie funktioniert diese Technologie? Welche Vorteile bringt sie für die Pflegenden und wo liegen die Herausforderungen?
Sensoren, die an der Zimmerdecke angebracht sind, senden und empfangen elektromagnetische Signale. So erfasst das System diskret und im Hintergrund 100 Millionen Bewegungspunkte pro Sekunde. Jeder dieser Bewegungspunkte liefert Informationen über Bewegungen und Körperaktivitäten einer Person. Diese Bewegungsdaten werden mittels künstlicher Intelligenz verarbeitet. Weist das Bewegungsmuster auf ein Verlassen des Bettes hin, alarmiert die mobile App die zuständige Pflegefachperson. Pflegende können in der App einfach und schnell unterschiedliche Sensibilitätsstufen zur Alarmauslösung einstellen.
Die erhobenen Daten sind jederzeit vollständig anonym und lassen keine Rückschlüsse auf eine Person zu. Denn: der Sensor erfasst – anders als etwa eine Kamera – keine Bilder.
Die auf künstlicher Intelligenz basierende Technologie entlastet Pflegende bei der täglichen Arbeit. Das bestätigt auch Sara Stoffel, Pflegefachfrau am GZO: «Dank dem Frühwarnsystem habe ich die Möglichkeit, rechtzeitig reagieren zu können. Das gibt mir eine gewisse Sicherheit.»
Manuela Pretto, Leiterin Pflegeentwicklung, beobachtet, dass QUMEA den Arbeitsalltag von Pflegenden beeinflusst: «Das Frühwarnsystem kann deren Arbeit erleichtern, gibt ihnen mehr Sicherheit durch frühzeitige Hinweise, wenn ein Patient aufstehen will. Gleichzeitig können die zusätzlichen Alarme auch belastend sein. Bei einzelnen Prozessen sind daher Anpassungen erforderlich und es braucht eine gute Begleitung des Teams im Alltag.»
Nebst veränderten Arbeitsabläufen gilt es, technische Herausforderungen zu bewältigen. Dass Probleme auftreten, ist bei solch weitreichenden Veränderungen zu erwarten. Die anfänglichen Herausforderungen – diese betrafen etwa die Mobilfunkabdeckung und damit die Infrastruktur im Spital – konnten dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Projektgruppe und der Firma QUMEA behoben werden.
Noch bis November 2023 läuft das Pilotprojekt im GZO. Dann wird ausgewertet, wie sich die Zahl der Stürze im Spital verändert hat, und, ob durch die neue Technologie Sitzwachen und damit Personalkosten reduziert werden konnten. Fällt das Fazit positiv aus, kommt QUMEA im Neubau zum Einsatz.
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