Schlaganfall: Schnelles Handeln rettet Leben

05/2023: «Time is brain»: Warum schnelles Handeln Leben rettet, erklärt Dr. med. Achim Mallmann, Abteilungsleiter Neurologie und Leiter Stroke Unit, im Video.

Jährlich erleiden schweizweit rund 16 000 Personen einen Schlaganfall. Treten Symptome auf, ist es zentral, diese zu erkennen und sofort zu reagieren. Im Zürcher Oberland werden Betroffene ausschliesslich am GZO Spital Wetzikon auf einer spezialisierten Stroke Unit behandelt.

Ein Schlaganfall, auch Hirnschlag genannt, entsteht meist, wenn das Gehirn nicht ausreichend durchblutet wird. Seltener können Einblutungen ins Hirngewebe der Auslöser sein. Zu einer Mangeldurchblutung kommt es einerseits, wenn Ablagerungen in den Arterien entstehen, die das Gehirn mit Blut versorgen (Arteriosklerose). Andererseits können Gerinnsel im Herzen entstehen, die mit dem Blutstrom in die Hirngefässe gelangen.

Die häufigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfette (Cholesterin) und Rauchen. Diese Faktoren schädigen das Gefässsystem über viele Jahre hinweg, sodass ein Schlaganfall generell ab einem Alter von 65 Jahren auftritt. Bis zu 20 Prozent der Schlaganfälle betreffen unter 65-Jährige, zum Teil auch Kinder. Hier sind angeborene Blutgerinnungsstörungen, entzündliche Gefässerkrankungen oder ebenfalls das Rauchen die Ursache.



Symptome schnell erkennen

Bei einem Schlaganfall treten die Symptome schlagartig auf – daher der Name. Es kann zu halbseitigen Lähmungen, Sprach-, Sehstörungen oder akutem Schwindel kommen. «Der Schlaganfall selbst tut nicht weh, sodass ein wichtiges Warnsignal des Körpers fehlt, das die Betroffenen umgehend handeln lässt», erklärt Dr. med. Achim Mallmann, Abteilungsleiter Neurologie und Leiter der Stroke Unit am GZO.



Schnelle und präzise Identifizierung

Schnelles Handeln ist bei einem Schlaganfall entscheidend – das gilt auch bei einer «Streifung», wenn die Symptome nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Der einfache FAST-Test hilft, die Symptome einzuordnen. Der Neurologe erklärt: «Ist das Gehirn von der Durchblutung abgeschnitten, nehmen Hirnzellen innerhalb von Minuten Schaden und sterben ab.»

Wer bei sich oder einer anderen Person einen Schlaganfall vermutet, sollte nicht zögern und unverzüglich den Rettungsdienst verständigen, der die betroffene Person ins Spital bringt. Dort werden sofort alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt. «Wichtig ist: Eine akute Therapie ist nur in den ersten Stunden nach Symptombeginn erfolgversprechend », betont Mallmann.



Spezialisierte Behandlung

Im GZO werden Betroffene auf der Stroke Unit behandelt. Hier arbeitet ein spezialisiertes Team eng zusammen, um die Folgen des Schlaganfalls zu mindern und Komplikationen zu vermeiden. Ist beispielsweise ein grosses Hirngefäss betroffen, werden die Patientinnen und Patienten ins Universitätsspital Zürich verlegt.

Nach der Behandlung können viele direkt nach Hause entlassen werden. Schwerer Betroffene werden in eines der regionalen Rehabilitationsspitäler überwiesen, zum Beispiel ins Zürcher Rehazentrum Wald. Die Rehabilitation ist wichtig, um Fähigkeiten, die beeinträchtigt wurden oder verloren gegangen sind, zu kompensieren oder wiederzuerlangen.



Schlaganfällen vorbeugen

«Den Risiken kann man gut vorbeugen», unterstreicht Achim Mallmann. «Primär ist natürlich ein gesunder Lebensstil entscheidend. Hat man aber beispielsweise Bluthochdruck, ist es wichtig, diesen gut einzustellen. Hier spielen auch die Hausärztinnen und -ärzte eine wichtige Rolle.» Auch wenn es heutzutage gute Möglichkeiten gibt, einen Schlaganfall zu behandeln: Die beste Therapie ist, zu vermeiden, dass es überhaupt zu einem Hirnschlag kommt.  



Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit züriost.

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