Brustkrebsprävention: Mammografie und andere Vorsorgemöglichkeiten

11/2023: Um Brustkrebs entgegenzuwirken, sind Vorsorgeuntersuchungen essenziell. Prof. Dr. Dr. med. Andreas Boss im Interview.

Jedes Jahr erkranken in der Schweiz mehr als 6000 Frauen an Brustkrebs. Dank moderner Vorsorgeuntersuchungen können Fachspezialistinnen und -spezialisten die Krankheit früh erkennen und schonend behandeln.

 

Um Brustkrebs entgegenzuwirken, sind Vorsorgeuntersuchungen essenziell. Das ist auch die zentrale Botschaft von Prof. Dr. Dr. Andreas Boss, Chefarzt Radiologie am GZO Spital Wetzikon: «Wird der Brustkrebs früh erkannt, wirkt sich das in jedem Fall positiv auf die Behandlung aus. Die Früherkennung ist einerseits möglich, indem die Frau ihre Brust selbst untersucht. Zum anderen ist ein regelmässiges Mammografie-Screening ausschlaggebend.» Denn das Risiko, dass eine Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs erkrankt, liegt in der Schweiz bei 12 Prozent.

 

Vorsorge durch Mammografie

«Mit einer regelmässigen Mammografie-Untersuchung ist es möglich, die Sterblichkeit um etwa 30 Prozent zu senken», erklärt der Experte. Bei einer Mammografie fertigen Fachpersonen mehrere Röntgenbilder der Brust an und prüfen, ob sich etwas verändert hat. Aber wie oft ist so ein Screening notwendig? «Es macht Sinn, ab 50 alle zwei Jahre zur Mammografie zu gehen», erklärt Boss. «Am besten ist es aber, wenn die Frau mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Hausarzt bespricht, wie sie am besten vorgehen soll. Denn 20 Prozent aller erkrankten Frauen sind bei der Diagnose jünger als 50 Jahre.» Bemerkt die Frau Veränderungen, kann auch die Gynäkologin als erste Ansprechpartnerin einen Ultraschall durchführen.

 

Neben der Mammografie und der Ultraschalluntersuchung ist die Magnetresonanztomografie (MRT) ein wichtiges Verfahren, um Brustkrebs nachzuweisen. Sie ist vor allem für Frauen geeignet, die dichteres Drüsengewebe haben. Die Tomosynthese, eine vierte Untersuchungsart, ist eine neuere Methode der Mammografie. «Mit der Tomosynthese können wir zusätzlich 3D-Bilder generieren, weshalb sie noch genauer ist als die Mammografie. Wir setzen die Tomosynthese deshalb regelmässig bei uns im GZO ein», so
Andreas Boss.

 

Behandlung nach höchsten Standards

Ergeben die Untersuchungen einen auffälligen Befund, stellen die Fachspezialistinnen und -spezialisten mittels Gewebeprobe (Biopsie) eine Diagnose. Gerade wenn der Brustkrebs früh erkannt wird, ist eine schonende Behandlung möglich. Wichtig ist, dass nicht in jedem Fall die Brust abgenommen werden müsse, betont Boss. «Als zertifiziertes Brustzentrum arbeiten wir am GZO mit verschiedenen Institutionen wie den Spitälern Schaffhausen, dem Kantonsspital Winterthur und dem Zentrum für Radiotherapie Rüti zusammen», fügt er hinzu. «Im gemeinsamen Tumorboard nehmen wir uns für jede Patientin ausreichend Zeit, um die beste Lösung zu finden und uns danach gemeinsam mit ihr für eine Therapie zu entscheiden.»

 

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit züriost.

Mehr erfahren

Krebserkrankungen
Pink October: Im Zeichen des Brustkrebses

Während des internationalen Brustkrebsmonats informieren Denise Beck und ihr Team über die Vorbeugung, Früherkennung, Erforschung und Behandlung der Krebserkrankung.

Zum Beitrag
Radiologie
Radiologie: Der gläserne Mensch

Autsch, das tat weh. – Wenn wir wissen wollen, was unter der Haut passiert ist, hilft die Radiologie. Prof. Dr. Dr. med. Andreas Boss, Chefarzt Radiologie, im Interview.

Zum Beitrag
Krebserkrankungen
Dickdarmkrebs: Vorsorge und Behandlung

Jährlich erkranken über 4000 Menschen in der Schweiz an Darmkrebs. Was tun bei Verdacht und warum ist die Vorsorgeuntersuchung wichtig?

Zum Beitrag
Blog

Rettungsdienst

Bei lebensbedrohlichen Notfällen.

Krankheit und Unfall

Bei NICHT lebensbedrohlichen Notfällen ist Ihr Hausarzt oder Kinderarzt die erste Anlaufstelle. Falls der Hausarzt oder Kinderarzt nicht erreichbar ist, wählen Sie das ÄrzteFon. Wählen Sie bitte auch zunächst das Ärztephone, wenn Sie unsicher sind ob Sie zur GZO Notfallstation kommen sollen.

0800 33 66 55

Die Nummer ist kostenlos und jeden Tag rund um die Uhr erreichbar.

Vergiftungen

Bei Vergiftungen Toxikologisches Zentrum kontaktieren.