Radiologie: Der gläserne Mensch

09/2023: Autsch, das tat weh. – Wenn wir wissen wollen, was unter der Haut passiert ist, hilft die Radiologie. Prof. Dr. Dr. med. Andreas Boss, Chefarzt Radiologie, im Interview.

Was ist Radiologie?
Die Radiologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das mit der Hilfe von Röntgenstrahlen, Schallwellen oder elektromagnetischen Wellen den Blick ins Körperinnere ermöglicht. Wir sprechen daher von bildgebenden Verfahren. Damit können wir Krankheiten und Verletzungen erkennen und in einigen Fällen auch direkt behandeln.

Wann kommen bildgebende Verfahren zum Einsatz?
Grundsätzlich dann, wenn wir wissen wollen, wie es um die inneren Organe oder Knochen steht. Zum Beispiel bei Verdacht auf Nieren- oder Gallensteine, bei Knochenbrüchen, einer Lun-genentzündung oder bei der Tumorerkennung. Wir unterstützen mit unserer Expertise fast alle Fachgebiete im Spital. Dazu gehört auch die Brustkrebsvorsorge. Beim Mammografie-Screening schauen wir vorsorglich, bevor ein konkreter Verdacht besteht. Welches Verfahren eingesetzt wird, entscheidet die Radiologin oder der Radiologe anhand der Fragestellung und dem Zustand der Patientin oder des Patienten.
 

Welche Verfahren gibt es?
Häufig nutzen wir konventionelles Röntgen. Hier entstehen einfache Bilder, etwa von Knochen. Die Computertomografie (CT) nutzt ebenfalls Röntgenstrahlen, kann aber komplexe dreidimensionale Bilder anfertigen. Die Magnetresonanztomografie (MRT oder MRI), verwendet elektromagnetische Wellen. Es eignet sich besonders gut, um weiches Gewebe wie Gehirn, Herz, die weibliche Brust oder Bauchorgane darzustellen. Die Ultraschalluntersuchung gehört auch zu den bildgebenden Verfahren, hier werden Schallwellen genutzt, um innere Körperstrukturen sichtbar zu machen.

Radiologische Verfahren sind für eine optimale Diagnostik und Therapie essenziell.

Wie entsteht ein Röntgenbild?
Das betroffene Körperteil wird mit elektromagnetischen Strahlen bestrahlt. Diese fallen durch den Körper auf eine Röntgenplatte. Unser Körper verschluckt Teile der Strahlung. So fangen Knochen viel Strahlung ab. An dieser Stelle ist das Röntgenbild dann hell. Anders sieht es etwa bei Hohlräumen oder weichen Körperteilen aus. Sie lassen viel Strahlung hindurch und sind auf dem Bild deshalb dunkel. So entsteht ein Bild, das die verschiedenen Körperbestandteile zeigt. Nebst Knochen und Luft sind das etwa Wasser und Fettgewebe.

Sind Röntgenstrahlen schädlich?
Nein, die Strahlenbelastung ist klein, wenn man die richtigen Verfahren anwendet. Durch viele technische Innovationen können wir Patientinnen und Patienten schonend und aussagekräftig untersuchen. Zudem sind unsere Fachpersonen im Umgang mit Strahlung speziell ausgebildet. Und dennoch: Etwa bei Kindern oder Schwangeren ist besondere Vorsicht geboten. Die ärztliche Fachperson wägt immer sorgfältig ab, ob eine Untersuchung nötig und sinnvoll ist.

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