25 Jahre GZO - Ida Tangherloni

05/2020: 25 Jahre? Ida Tangherloni ist ehrlich erstaunt. « So schnell vorbei? Manchmal habe ich wirklich gar kein Zeitgefühl mehr. »

Momente, in denen ihr dennoch sehr bewusst wird, wie die Zeit vergeht, gibt es natürlich auch: zum Beispiel, wenn sie die Kinder wiedersieht, die sie einst auf die Welt gebracht hat. Oder gar deren Babys kennenlernt. 2070 Geburten hat sie in ihren 25 Jahren am GZO betreut. Ihr persönliches Geburtenbuch hütet sie wie einen Schatz. «Von jedem Baby notiere ich mir Namen, Geburtsdatum, Gewicht, Grösse und Geburtsverlauf. Über die Zeit kommen häufig auch Fotos und Karten hinzu, die mir viele Familien schicken, teils auch noch vom ersten Geburtstag des Kindes.» Ida Tangherloni gelingt es durch ihre einfühlsame Art, eine Beziehung zu den Familien in der aussergewöhnlichen Zeit rund um die Geburt aufzubauen. So ist es auch kein Zufall, dass Familien auch für die Geburten ihres zweiten oder dritten Kindes wieder ans GZO kommen. Für sie ist es eine grosse Ehre, die Familien begleiten zu dürfen. «Bei einem so einmaligen und so intimen Ereignis dabei sein zu dürfen, ist immer wieder wunderschön. Geburten sind sehr intensive Erlebnisse.» Ihre Zauberformel ist die Balance zwischen Nähe und Distanz, zwischen Zeit geben und Wünsche erfüllen, aber auch Grenzen aufzeigen und nötigenfalls Mut machen. «Wenn ich ruhig bleibe, sind auch die Frauen ruhig. Nervös werden kannst du nachher», sagt sie schmunzelnd. Durch ihre langjährige Erfahrung kann sie den Verlauf der Geburt gut einschätzen, weiss meist recht genau, wo es nicht mehr lang geht. Das war nicht immer so. Sie erinnert sich an ihre erste Geburt: Noch während ihrer Ausbildung zur Hebamme hilft sie ihrer eigenen Nichte auf die Welt – und ist schrecklich nervös.

Ida Tangherloni macht zunächst eine Lehre zur Krankenschwester. Nach vier Jahren im Beruf und anschliessend bei der Spitex fängt sie 1992 die anderthalbjährige Weiterbildung zur Hebamme an. Nach dem Diplom arbeitet sie zunächst im Spital Lachen und wechselt nach einem Jahr ans GZO. Eine Entscheidung, die sie bis heute nie bereut hat. Sie schätzt den starken Zusammenhalt im Team und die Möglichkeit, selbstbestimmt zu arbeiten. Auch wenn die Tage manchmal lang und sehr kräftezehrend sind – Ida Tangherloni ist mit ganzem Herzblut Hebamme. Verändert hat sich natürlich viel in all den Jahren. Nicht nur, dass Frauen heutzutage durchschnittlich viel später gebären, was neue Risiken mit sich bringt, sondern sie sind auch viel besser informiert. Durch das Internet oder Geburtsvorbereitungskurse wissen sie, was sie sich für ihre Geburt wünschen und haben klare Vorstellungen, wenn diese auch manchmal realitätsfremd sind. Frau Tangherloni weiss: Durchschnittlich dauert eine Geburt 13.4 Stunden. Planen kann man alles, aber ob es dann auch so kommt, das ist nicht gewiss. Deshalb sieht sie einen Grossteil ihrer Arbeit auch darin, die Frauen mit ihren Familien schon vorab kennenzulernen und mit ihnen Wünsche und Möglichkeiten abzustecken.

Die geburtenreichen Monate August und September stehen nun an. «Mal schauen, was das nächste Jahr für uns bringt, was der Lockdown für Auswirkungen hat. Wir sind gespannt», sagt sie schmunzelnd und verabschiedet sich zurück an die Arbeit.

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