Gesund ernähren – so kompliziert wie einfach

12/2019: Empfehlungen der Ernährungsberatung am GZO Spital Wetzikon.

Vegan, eiweissreich, fettarm, bloss keine Kohlenhydrate, kein Industrie-Zucker, gluten- oder laktosefrei: Wenn es um die richtige Ernährung geht, weiss es jeder am besten. Und eigentlich ist das auch gar nicht mal so verkehrt. Denn die eine ideale Ernährungsform für alle gibt es nicht. Doch erschweren die vielen – teils auch widersprüchlichen – Trends rund ums Thema den gesunden Umgang mit Essen. Spätestens wenn das Mass verloren gegangen ist oder krankheitsbedingt eine Umstellung ansteht, gehört Ernährung in professionelle Hände.

Ohne Essen kein Leben. Unser Körper braucht Nahrung, um zu überleben. Er arbeitet wie ein Kraftwerk und verbrennt die energieliefernden Nahrungsbestandteile, damit die Körperfunktionen und der Stoffwechsel aufrechterhalten werden können.

Essen ist individuell
Auch wenn alle Menschen Nahrung brauchen, bleibt Essen doch ein sehr individuelles Thema. Ernährung geht jeden etwas an – und jeder hat seine eigene Meinung. Ein Superfood jagt das nächste; man traut sich kaum mehr, im Kühlregal eine normale Vollmilch zu kaufen. Während Kinder häufig noch intuitiv essen, haben viele Menschen heute verlernt, auf ihren eigenen Körper zu hören. «Was vertrage ich am besten? Wie fühle ich mich fit und leistungsstark? Welche Bedürfnisse meldet mein Körper und welche Wünsche werden durch äussere Einflüsse gesteuert?» Dazu kommen unterschiedliche Ernährungsanforderungen in unterschiedlichen Lebensphasen. Kinderkörper haben andere Bedürfnisse als Erwachsene. Schwangere wiederum brauchen andere Nährstoffe als Senioren – von den besonderen Ansprüchen Kranker an ihre Ernährung ganz zu schweigen.

Ideal ist, was gut tut
Entsprechend verschieden sind die Ernährungsempfehlungen. Martina Bachofner, Leiterin der Ernährungsberatung am GZO, tut sich deswegen schwer mit allgemein gültigen Ratschlägenfür jedermann. Die persönliche Situation müsse in jedem Fall einbezogen werden. «Wer täglich mind. 1 Liter Wasser trinkt, auf Süssgetränke weitgehend verzichtet, regelmässig Obst, Gemüse und Stärkebeilagen isst, frisch kocht, es mit Fett nicht übertreibt, Fertiggerichte reduziert einsetzt und Fleisch und Wurst massvoll geniesst, macht sicherlich schon viel richtig.» Entscheidend sei allerdings nicht nur, was und wie viel verzehrt würde, auch der bewusste und achtsame Genuss spiele eine grosse Rolle. Mahlzeiten einzunehmen solle wieder mehr Hauptsache als Nebenbeschäftigung sein. «Wer während des Essens mit den Gedanken bereits woanders ist, nimmt kaum wahr, wie seine Nahrung schmeckt, isst oft zu schnell und verpasst auch häufig die rechtzeitige Wahrnehmung der Sättigung.» Ihren Patienten legt die Ernährungsberaterin deswegen folgende Punkte ans Herz:

  • Sich Zeit nehmen beim Essen, dem Essen Aufmerksamkeit schenken.
  • Regelmässig Mahlzeiten einnehmen: Unser Körper braucht den ganzen Tag Energie.
  • Gemeinsam essen, das Essen geniessen.
  • Wieder lernen, ein Sättigungsgefühl zu verspüren.
  • Ausgewogen und vielseitig essen.
  • Auf die Körpersignale achten.

Nahrung ist die erste Medizin
Martina Bachofner weiss: «Natürlich heilt man mit guter Ernährung allein keine Krankheiten. Aber mit schlechter kann man sehr wohl die Gesundheit negativ beeinflussen.» So stehen zahlreiche Gesundheitsstörungen in direktem Zusammenhang mit unserer Ernährung. Eine wirksame Behandlung setzt deshalb bei der Ernährung an.

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