Über Ihre Narkose

Vorbereitung auf die Narkose

Sie werden demnächst operiert oder untersucht und benötigen deshalb eine Teil- oder Vollnarkose? Es ist verständlich, dass Sie vor dem Eingriff viele Fragen haben und sich Gedanken über den Ablauf der Narkose respektive Anästhesie machen – und allenfalls auch über mögliche Komplikationen. Hier finden Sie hilfreiche Informationen, die auch als Vorbereitung auf ein Gespräch mit Ihrem Anästhesisten oder Ihrer Anästhesistin dienen.

Als wichtiger Bestandteil Ihrer Operation muss auch die Narkose gut vorbereitet werden. In der Sprechstunde diskutieren wir die Möglichkeiten und finden gemein­sam die für Sie optimale Variante der Anästhesie.

Viele Patientinnen und Patienten haben ein mulmiges Gefühl, wenn sie an eine bevor­stehende Narkose denken. Um Fragen und Anliegen zu besprechen, können Sie bereits vor Ihrem Spitaleintritt unsere Anästhesie-Sprechstunde aufsuchen. Hier gehen wir auf Fragen, Sorgen und Ängste ein, untersuchen Sie, und klären Sie über mögliche Komplikationen auf. Unser Ziel ist es, dass Sie gut informiert ins Spital eintreten und wissen, was auf Sie zukommt. Wie begleiten Sie auf diesem Weg.

 

Je genauer Sie uns über Ihre Gesundheits- und Krankengeschichte informieren, desto besser können wir das Narkosverfahren auf Sie abstimmen. Um die für Sie beste Anästhesie aus­zuwählen, ist es manchmal erforderlich, gewis­se Voruntersuchungen durchzuführen. Das können zum Beispiel Blutuntersuchungen, ein Röntgenbild von Lunge und Herz, ein EKG oder eine Lungenfunktionsuntersuchung sein. Uns stehen verschiedenste Narkosearten zur Verfügung, sodass die Anäs­thesie ganz individuell der Situation und dem Patienten angepasst werden kann. 

In der Sprechstunde klären wir, welche der von Ihnen bisher eingenommenen Medika­mente Sie auch am Operationstag einnehmen sollten oder welche vorgängig zu stoppen sind. Sollte es Ihnen nicht möglich sein, im Vorfeld eine Sprechstunde zu besuchen, muss trotz­dem gewährleistet sein, dass Ihnen ausrei­chend Bedenkzeit (24 - 72 Stunden) zur Ver­fügung steht. Möchten Sie diese Frist nicht in Anspruch nehmen, benötigen wir von Ihnen eine schriftliche Verzichtserklärung. Bei Notfalloperationen müssen wir oft schnell handlen. Diese werden mit grösster Sorgfalt durchgeführt.

Unter Berücksichtigung Ihrer Wünsche emp­fiehlt der Anästhesist Ihnen dann die für Sie optimale Anästhesievariante.

Nicht jeder Eingriff muss unter einer Vollnarkose durchgeführt werden. Verschiedene Anästhesie-Varianten erlauben es, je nach Eingriff den optimalen, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Weg zu beschreiten. Wir unterscheiden drei Grundformen der Anästhesie.

  • Lokalanästhesie: Nur ein kleiner Bereich des Körpers wird empfindungslos gemacht. Lokal­anästhesien führt der operierende bzw. untersuchende Arzt selbst durch, es braucht dazu keinen zusätzlichen Anästhesiefacharzt.
     
  • Regionalanästhesie: Sie erstreckt sich über einen grösseren Abschnitt des Körpers. Die Regionalanästhesie ermöglicht eine be­sonders wirksame Schmerzbehandlung und Stressblockade, nicht nur während, sondern auch nach der Operation. Die Erholung nach grossen Operationen kann ausserdem verbes­sert werden. Wenn Sie es wünschen, können Sie auch während einer Regionalanästhesie schlafen. Regionalanästhesien werden von Anästhesiefachärzten und ihrem Team durchgeführt.
     
  • Allgemeinanästhesie (Vollnarkose): Dabei werden Sie in einen schlafähnlichen Zustand versetzt. Hauptvorteil der Allgemeinanästhesie ist die universelle An­wendbarkeit dieses Verfahrens. Es kann prin­zipiell bei jeder Operation eingesetzt werden. Allgemeinanästhesien werden von Anästhesiefachärzten und ihrem Team durchgeführt.
     

Bitte beachten Sie vor dem Eingriff unbedingt folgende Verhaltensregeln:

  • Sie dürfen bis sechs Stunden vor der  Anästhesie essen und trinken. Danach sollten Sie nichts mehr essen und auch keine trüben Flüssigkeiten wie Milch oder Fruchtsaft trinken.
     
  • Bis zwei Stunden vor der Anästhesie dürfen Sie klare Flüssigkeiten trinken. Danach sollten Sie gar nichts mehr trinken (Ausnahme: etwas Wasser, um die Vorbereitungstabletten einzunehmen).
     
  • Verzichten Sie am Tag der Anästhesie auf das Rauchen. Bitte schminken Sie sich ab und lassen Sie alle Schmuckstücke (z. B. Ohrringe, Fingerringe, Halsketten, Piercings) auf der Station oder am besten zu Hause. Dies gilt besonders auch für alle Piercings und an transdermalen Implantaten (Dermal Anchor) befestigtem Schmuck.
     
  • Kontaktlinsen dürfen nicht mit in den OP bzw. Untersuchungsraum genommen werden, Brillen nur bei starker Fehlsichtigkeit.  
     
  • Lassen Sie gegebenenfalls auch Zahnteile (Zahnprothesen), künstliche Haarteile  (Perücken), Hörgeräte und andere Prothesen auf der Station zurück. Ausnahmen sind nur nach Rücksprache möglich.
     
  • Wenn Sie gewöhnlich morgens Medikamente einnehmen, besprechen Sie bitte mit Ihrem Anästhesisten, welche Medikamente Sie auch am Morgen vor der Anästhesie noch einnehmen können. Bitte setzen Sie eine Dauermedikation nur nach Rücksprache mit Ihrem Anästhesisten ab.
     
  • Bringen Sie Ihre eigenen Medikamente und Ihre Blutgruppenkarte (falls vorhanden) mit ins Spital.
     

Sie können die oben genannten Verhaltensegeln auch in einem Faktenblatt nachlesen und über folgenden Link herunter laden.

 

Download

 

Die Narkose

Bitte retournieren Sie den ausgefüllten Fragebogen an sprechstunde.anaesthesie@dont-want-spam.gzo.ch oder bringen Sie diesen zum Anästhesiegespräch am GZO Spital Wetzikon mit.

Download Fragenbogen

Bevor Sie für den Eingriff in Ihrem Zimmer abgeholt werden, bekommen Sie meist vorberei­tende Medikamente, die Sie mit etwas Wasser einnehmen können. (Die Medikamente kön­nen beruhigend oder schmerzlindernd wirken oder auch Magensäure oder Speichelbildung hemmen.) 

Kurz vor Beginn des Eingriffs werden Sie in einem speziellen Raum von Ihrem Anästhesis­ten und dem Anästhesiefachpersonal erwartet. Wir beginnen die Vorbereitung auf die Anästhe­sie mit der Überwachung Ihrer Herztätigkeit (EKG) und dem Legen einer Infusion, des so genannten «Venentropfs», in eine Ihrer Arm-oder Handrückenvenen. An einem Finger legen wir zudem einen Fühler an, der uns den Sauer­stoffgehalt Ihres Blutes anzeigt.

 

Der weitere Ablauf ist davon abhängig, ob Sie eine Allgemeinanästhesie oder eine Regionalanästhesie bekommen. In jedem Fall werden Sie während der ganzen Dauer der Operation von einem erfahrenen Team aus Fach- und Assistenzärzten sowie Anästhesiefachpersonal betreut und überwacht.

Die kontinuierliche Überwachung der Schlaftiefe während der Narko­se ermöglicht es, das Narkosemittel exakt zu dosieren. Einschlafen und Aufwachen werden dadurch wesent­lich angenehmer. Das Verfahren nennt sich Target Controlled Infusion, (übersetzt: Zielwert-gesteuerte Infusion).

TCI (kurz für «Target Controlled Infusion» oder auf deutsch: Zielwert-gesteuerte Infusion) nennt sich eine moderne und gut erprobte Anästhesieform. Hierbei werden Narkose- und Schmerzmittel über die Vene verabreicht und entsprechend ihrer Wirkung auf die Schlaftiefe (Narkosetiefe) dosiert. Eine jederzeit optimale Schlaftiefe wird während der Operation mittels Hirnstromkurven (EEG) kontrolliert, die über Elektroden auf der Stirn gemessen werden. Die Medikamentendosierung einer TCI-Narkose wird mit einer aufwändigen Computersimulation berechnet und dem wechselnden Bedarf während der Operation angepasst. So kann eine optimale Schlaftiefe erzielt werden.

Vor Anästhesiebeginn werde die Geräte (Perfusoren) präzis eingestellt auf Alter, Grösse, Gewicht und Geschlecht. Der von Patienten wie Anästhesisten gefürchtete Wachzustand während der Operation (soge­nannte «Awareness») kann auf diesem Weg zu­verlässig vermieden werden. Ausserdem zeich­net sich diese Narkoseform durch ein äusserst angenehmes Einschlafen und Aufwachen aus. Ein weiterer grosser Vorteil besteht darin, dass exakt jene Menge an Anästhetikum (Narkose­mittel) verabreicht wird, die erforderlich ist, um die gewünschte Narkosetiefe zu erreichen und aufrechtzuerhalten, was die Verträglichkeit der Narkose enorm steigert. Damit wird der Körper nicht unnötig belastet.

Nach dem Eingriff

Während der ersten Stunden nach der Ope­ration werden Sie noch im Aufwachraum überwacht. Hatten Sie eine Vollnarkose, so werden Sie diese hier noch etwas ausschlafen. Das Pflegefachpersonal ist intensiv bemüht, aufkommende Schmerzen oder sonstige Beschwerden rasch zu behandeln. Sobald Sie diese intensivere Überwachung nicht mehr benötigen, werden wir Sie in Ihr Zimmer auf der Abteilung zurückverlegen.

 

Nach einer schwierigen und langen Operation kann es notwendig sein, dass Sie auf die Inten­sivstation verlegt werden. Dies geschieht ent­weder zur lückenlosen Überwachung oder zur Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der Körperfunktionen. Ihr Anästhesist wird dieses Thema mit Ihnen besprechen und eng begleiten.

Eine gezielte und angemessene Schmerzbehandlung trägt wesentlich zur schnellen Erholung nach der Operation bei. Sie ist uns daher ein grosses Anliegen.

Hilfreiche und schädliche Schmerzen 
Schmerzen sind eine besonders wichtige Wahrnehmung unseres Körpers, weil sie ihn vor Schädigungen warnen. Über komplizier­te Verschaltungen in Rückenmark und Gehirn helfen sie so bei der Abwehr von Gefahren, zum Beispiel durch das reflexartige Wegziehen der Hand beim Berühren eines heissen Gegen­standes.

Im Gegensatz dazu sind starke Schmerzen nach Operationen nicht sinnvoll, sondern schädlich. Operationsschmerzen sind künst­lich hervorgerufen worden, haben keinen warnenden Signalcharakter und müssen deshalb nicht ertragen werden. Sehr starke Schmerzen sind zudem schädlich, weil sie nicht nur Ihr Allgemeinbefinden stören, sondern den Heilungsprozess beeinträchtigen und verzögern können.

Vorteile einer guten Schmerzbehandlung 
Eine gute Schmerzbehandlung verhindert nicht nur die schmerzbedingte Beeinträchtigung von Kreislauf, Lunge und Magen-Darm-Trakt, son­dern auch eine Schwächung der Abwehrkräfte gegen Infektionen. Sie ermöglicht stattdessen effektive Atemtherapie und Krankengymnas­tik, die wesentlich zur schnellen Erholung beitragen. Auch die Mobilisation (aufsetzen, aufstehen, gehen) des Patienten ist so früher möglich.

Die Schmerzbehandlung ist ein wichtiges An­liegen aller Sie behandelnden und betreuenden Ärzte und Pflegekräfte. Auf den Stationen stehen Medikamente zur Verfügung, die je nach Ihrem Bedarf in regelmässigen Abständen als Tablette, Zäpfchen oder Injektion verab­reicht werden können. Wenn eine Infusion an­gelegt ist, können Medikamente auch direkt in die Blutbahn eingebracht werden und wirken so viel schneller.

Schmerztherapiedienst zur Schmerzlinderung
Bei schwerwiegenden Schmerzen nach grossen Operationen kann von einem anästhesiologischen Schmerztherapiedienst ein besonders modernes und wirkungsvolles Behandlungsverfahren eingesetzt werden: die so genannte patientenkontrollierte Analgesie.

Verwendet werden hierbei spezielle Infusionspumpen. Sie werden entweder an einen Periduralkatheter oder an einen intravenösen Katheter angeschlossen. Über einen Knopf können Sie in vorher festgelegten Zeitabständen eine bestimmte Dosis des Schmerzmittels abrufen.

In täglichen Visiten der Mitarbeiter des Schmerztherapiedienstes werden der Therapieerfolg überprüft und die Dosis der Medikamente Ihren individuellen Bedürfnissen angepasst. Zudem werden Sie nach eventuell auftretenden Nebenwirkungen befragt (z. B. Blasenentleerunsstörungen, Übelkeit, Juckreiz, Taubheitsgefühl). Diese Nebenwirkungen können in der Regel gut behandelt werden.
 

Anästhesie Broschüre

Anästhesie Broschüre

In unserer Anästhesiebroschüre finden Sie hilfreiche Informationen, rund um das Thema Narkose, die auch als gute Vorbereitung auf ein Gespräch mit Ihrem Anästhesisten dienen.

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Narkoseverfahren

Narkoseverfahren

Eine breite Auswahl an verschiedenen Techniken und Verfahren erlaubt es uns, eine schonende Anästhesie (Narkose) individuell auf die Situation und die Patientin oder den Patienten anzupassen.

Weitere Informationen

Unser Team

Kontakt

Anästhesie-Sprechstunde

Tel. 044 934 25 01
Fax 044 934 22 54
E-Mail: sprechstunde.anaesthesie@gzo.ch

Bei Fragen zu Ihrer bevorstehenden Narkose steht Ihnen unser Team der Anästhesie Sprechstunde gerne zur Verfügung.

Rettungsdienst

Bei lebensbedrohlichen Notfällen.

Krankheit und Unfall

Bei NICHT lebensbedrohlichen Notfällen ist Ihr Hausarzt oder Kinderarzt die erste Anlaufstelle. Falls der Hausarzt oder Kinderarzt nicht erreichbar ist, wählen Sie das ÄrzteFon. Wählen Sie bitte auch zunächst das Ärztephone, wenn Sie unsicher sind ob Sie zur GZO Notfallstation kommen sollen.

0800 33 66 55

Die Nummer ist kostenlos und jeden Tag rund um die Uhr erreichbar.

Vergiftungen

Bei Vergiftungen Toxikologisches Zentrum kontaktieren.