Beratung und Therapie

Die meisten Menschen wünschen sich ein langes, gesundes Leben. Wenn jedoch eine unheilbare Krankheit zu Behinderung, Leiden und Abhängigkeit führen, wünschen sie sich rasch, ohne Qual und bestenfalls zu Hause zu sterben. Tatsächlich geht dieser Wunsch heute nur für einen kleinen Teil der Menschen in Erfüllung.

Viele leiden in den letzten Wochen bis Monaten vor dem Tod unter mässigen bis starken Schmerzen, Atemnot, Erbrechen und anderen Beschwerden. Nur noch 15 Prozent der Menschen können den letzten Schritt ins grosse Unbekannte aus vertrauter Umgebung und begleitet von ihren Angehörigen unternehmen.

Gute Palliative Care zeichnet sich aus durch:

  • Schmerzen und andere Symptome werden bestmöglich gelindert.
  • Wünsche des betroffenen Menschen bestimmen Pflege und Begleitung.
  • Seelisches Empfinden, soziale Beziehungen und spirituelles Erleben werden einbezogen. 
  • Unterstützung, Anleitung und Information von Angehörigen sind integriert.

«Palliare» ist lateinisch und heisst «umhüllen» oder «einen Mantel umlegen». Das englische «care» bedeutet «Betreuung» und macht deutlich, dass sich neben Ärzten und Pflegenden auch andere Berufsgruppen wie Seelsorge oder Sozialdienste umfassend um das Wohl des Betroffenen kümmern.

 

Fast alle Menschen mit schwerer, unheilbarer Krankheit werden früher oder später hospitalisiert. Im GZO Spital Wetzikon verfolgen wir das Ziel, das Leiden dieser Patientinnen und Patienten nach modernsten Erkenntnissen der Palliativmedizin zu behandeln.

Die Patienten und ihre Angehörigen werden, sofern sie das wünschen, über den Krankheitsverlauf sowie mögliche Behandlungen und deren Nutzen und Risiken informiert. Die Bedürfnisse, Ziele und die gewünschten oder auch explizit nicht gewünschten Behandlungen werden in einer erweiterten Patientenverfügung, dem sogenannten «Betreuungsplan», festgehalten.

Vor der Entlassung nach Hause erstellen wir gemeinsam mit dem Hausarzt, der Spitex und allenfalls weiteren behandelnden Fachleuten einen Plan, damit rund um die Uhr Hilfe verfügbar ist und die gewünschten Behandlungen auch in Notfallsituationen rechtzeitig durchgeführt werden können.

 

In einem frühen Stadium einer unheilbaren Krankheit, wie z. B. Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Herzschwäche, können Operationen, Medikamente und andere medizinische Massnahmen zu einer wesentlichen Lebensverlängerung und auch zu Linderung von Leiden führen. Bei fortgeschrittener Krankheit und geschwächtem Körper können die gleichen Massnahmen jedoch mehr schaden als nützen. Sie können den Körper zusätzlich schwächen, schwere Infektionen begünstigen, Übelkeit und Schmerzen verstärken, das Leben verkürzen oder auch das Sterben verlängern.

Es ist deshalb wichtig, im Verlauf der Krankheit immer wieder folgende Fragen zu stellen:

  1. Mit welchem Verlauf der Krankheit ist zu rechnen? Wenn 10 Menschen die gleiche Krankheit im gleichen Stadium wie ich haben, wie viele von diesen 10 leben noch nach 5 Jahren, nach 1 Jahr, nach einem halben Jahr? 
     
  2. Wie viele leben noch nach 5 Jahen, nach 1 oder einem halben Jahr, wenn die von meinen Ärzten vorgeschlagenen Behandlungen durchgeführt werden?
     
  3. Mit welchen Leiden, wie Schmerzen, Atemnot, Erbrechen, Schwäche usw. ist in nächster Zeit zu rechnen? 
     
  4. Wie beeinflussen die vorgeschlagenen Massnahmen diese Leiden? 
     
  5. Welche zusätzlichen Risiken und möglichen Leiden bringen die Massnahmen mit sich? 
     
  6. Was ist mir für die Zeit bis zu meinem Tod am wichtigsten? Welche Ziele habe ich? Helfen mir die vorgeschlagenen Massnahmen, meine Ziele zu erreichen?
     

Es ist wichtig, diese Fragen immer wieder mit den behandelnden Ärzten und Ärztinnen zu besprechen, wenn sich Zustand oder Ziele verändern. Gerne unterstützen wir Sie dabei, Bedürfnisse und Ziele in einem Betreuungsplan zusammenzufassen.

 

Bei schwerer Krankheit können plötzlich Komplikationen auftreten, die das Bewusstsein und die Entscheidungsfähigkeit des Patienten beeinträchtigen. Für solche Situationen ist es wichtig, festzuhalten, welche Massnahmen dann zu treffen sind. Soll z. B. bei einem Darmverschluss mit plötzlichem Erbrechen und starken Bauchschmerzen eine Bauchoperation in Betracht gezogen oder sollen nur das Erbrechen und die Bauchschmerzen behandelt werden?
 

Gut vorbereitet auf den Notfall 

Wünscht der Patient in dieser Situation keine weitere Operation mehr, möchte aber trotzdem zu Hause bleiben, muss sichergestellt werden, dass rund um die Uhr Fachleute verfügbar sind und das nötige Material zur Hand haben. Zudem muss oft eine Unterstützung der Angehörigen organisiert werden, weil nun der Patient nicht mehr allein gelassen werden kann. Auch das sollte im Voraus besprochen und geplant werden. Die Planung der Betreuung ist also vor allem für Notfallsituationen nötig, wo der Patient sich wegen Leiden oder Bewusstseinstrübung nicht mehr klar äussern kann oder wo die zu treffenden Massnahmen geplant und vorbereitet werden müssen, um rechtzeitig zur Verfügung zu stehen. Die Massnahmen werden in einem Betreuungsplan formuliert.

 

Für Patienten, die trotz schwerer Krankheit zu Hause bleiben möchten, müssen zu jeder Zeit ein über die Krankheit und die Ziele des Patienten informierter Arzt sowie eine Pflegefachperson erreichbar sein. Oft kann Hilfe via Telefon vermittelt werden. Mit dieser stets verfügbaren Unterstützung im Hintergrund trauen sich auch Angehörige zu, schwierige Situationen zu meistern.

Es ist wichtig, bereits vor Entlassung aus dem Spital die 24-h-Hilfe zu planen. Neben einer kombinierten Betreuung durch den Hausarzt und den Arzt des Palliative-Care-Teams organisieren wir auf Wunsch und als Ergänzung zur Spitex gerne auf Palliative Care spezialisierte Pflegefachleute.

 

Eines der häufigsten und am meisten gefürchteten Leiden am Lebensende sind die Schmerzen. Bei 8 von 10 Patienten können die Schmerzen mit Pillen, Zäpfchen oder Pflastern, welche Medikamente über die Haut abgeben, erfolgreich behandelt werden. Auch eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung kann Schmerzen lindern. Hilfreich sind je nach Situation auch Akupunktur, Physiotherapie, Psychotherapie und weitere Massnahmen.
 

Schmerzen können reduziert werden

Bei 2 von 10 Patienten genügen die genannten Massnahmen nicht, oft ist dies bei fortgeschrittenem Stadium der Erkrankung der Fall. In solchen Situationen können durch den Patienten selbst gesteuerte Pumpen helfen, welche Medikamente in die Vene, unter die Haut (PCA-Pumpe) oder in die Nähe der Rückenmarksnerven spritzen. Mit diesen Massnahmen können Schmerzen fast immer und auch zu Hause erfolgreich bekämpft werden.

Neben Schmerzen sind auch Atemnot, Übelkeit und Erbrechen häufige Folgen schwerer Krankheiten. Auch in solchen Fällen kann meist durch medikamentöse und andere Massnahmen Linderung erzielt werden. Schwere Krankheiten führen zu psychischem Leiden, welche wiederum das körperliche Leiden verstärken können. Oft ist eine psychologische oder seelsorgerische Beratung und Betreuung wichtig und hilfreich. Auch hier können wir im Spital wie auch ausserhalb Hilfe vermitteln.

 

Sie erwägen für sich, einen Ihnen nahestehenden Menschen oder ihre Patientin oder ihren Patienten eine Anmeldung bei der Palliative Care am GZO Spital Wetzikon?
Gerne informieren wir Sie über die wichtigsten Informationen und Kriterien.
 

Kontakt

Ihre Anmeldung nehmen wir gern von Montag bis Freitag zu den üblichen Bürozeiten unter der Telefon-Nummer 044 934 23 92 oder per E-Mail an pall.care@dont-want-spam.gzo.ch entgegen.
 

Wer führt die Anmeldung durch?

Anmeldungen können vorgenommen werden durch

  • Stationsärzte aller Kliniken im GZO

  • den Hausarzt

  • die Spitex

  • andere Spitäler, Pflegeheime, Institutionen

  • Betroffene selber und/oder deren Angehörige/Betreuende*

 

*Wichtig ist hier die Rücksprache mit dem Pall Care Team, wie die Zusammenarbeit und Information mit bereits involvierten Diensten erfolgt oder geregelt werden soll.

 

 

Das Palliative Care Team GZO hat Verträge mit verschiedenen Gemeinden und Leistungserbringern abgeschlossen. Die Tätigkeitsgebiete und zuständigen Teams können auf der Homepage des Palliative Care Teams GZO oder des SPaC (Verband für Spezialisierte Palliative Care) eingesehen werden.

Die Leistungen erfolgen auf ärztliche Verordnung. Die Vertragspartner können sich auch auf eine mündliche Absprache der spezialisierten Pflegeleistungen ohne ärztliche Verordnung einigen.

Speziell am Angebot der Palliative Care des GZO Spital Wetzikon ist, dass die nachfolgenden Leistungen in allen Kliniken des GZO, aber auch in den Pflegeheimen und zu Hause angeboten werden.
 

Insbesondere werden folgende Leistungen erbracht:

  • Palliative Beratung der Patientin oder des Patienten sowie der nicht beruflich an der Pflege Mitwirkenden (Angehörigen) im Umgang mit schweren Krankheitssymptomen und instabilen Situationen durch speziell qualifizierte Pflegefachpersonen.

  • Vermittlung und Organisation von Fachleuten zur psychosozialen und spirituellen Unterstützung.

  • Notfallplanung für zu erwartende Komplikationen entsprechend Patientenverfügung (Advance Care Planning), in Zusammenarbeit mit der Ärztin/dem Arzt.

  • Rasche (im Notfall innerhalb einer Stunde) und fachgerechte Behandlung bei ungenügend kontrolliertem Leiden, auch nachts und an Wochenenden (bei bereits bekannten Patienten).

  • Installation und Betrieb von patientengesteuerten Schmerzpumpen.

  • Parenterale Medikamentenzufuhr über subkutane, intravenöse Kanülen oder über Port-à-cath, inkl. Einlegen von Port Nadeln und sofortigem Zugriff auf entsprechendes Material und Medikamente.

  • Ethische Entscheidungsfindung und Durchführung einer palliativen Sedation in Zusammenarbeit mit der Ärztin/dem Arzt.

 

Das Palliative Care Team gehört dem Verband für Spezialisierte Palliative Care (SPaC) im Kanton Zürich an. Der Verband ist ein politisch und konfessionell neutraler Verein. Er vertritt die Interessen der mobilen Palliative-Care-Teams des Kantons Zürich, die die Leistungen der lokalen Spitex-Dienste ergänzen. Sein Ziel ist die flächendeckende Versorgung mit spezialisierten Palliative-Care-Angeboten im spitalexternen Bereich innerhalb des Kantons, deren kostendeckende Finanzierung sowie die Qualitätssicherung der Leistungen seiner Mitglieder.

 

Unser Team

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Kontakt

Palliative Care
GZO Spital Wetzikon
Spitalstrasse 66
8620 Wetzikon

Tel. 044 934 23 92
pall.care@gzo.ch

 

Erreichbarkeit

Unser Palliative-Care-Team steht Ihnen für Fragen und Beratungen gerne telefonisch zur Verfügung. 

Montag bis Freitag
08.00-17.00 Uhr

Standort
Sie finden uns im West (Haus B),
EG, Palliative Care

Lageplan

Rettungsdienst

Bei lebensbedrohlichen Notfällen.

Krankheit und Unfall

Bei NICHT lebensbedrohlichen Notfällen ist Ihr Hausarzt oder Kinderarzt die erste Anlaufstelle. Falls der Hausarzt oder Kinderarzt nicht erreichbar ist, wählen Sie das ÄrzteFon. Wählen Sie bitte auch zunächst das Ärztephone, wenn Sie unsicher sind ob Sie zur GZO Notfallstation kommen sollen.

0800 33 66 55

Die Nummer ist kostenlos und jeden Tag rund um die Uhr erreichbar.

Vergiftungen

Bei Vergiftungen Toxikologisches Zentrum kontaktieren.