Das GZO Spital Wetzikon erhält neu den Leistungsauftrag für zerebrovaskuläre Störungen (Schlaganfall oder Hirnschlag) im Kanton St. Gallen. Für Patientinnen und Patienten aus der Region See-Gaster mit einem leichten Schlaganfall (RACE-Score < 5) ist die Stroke Unit des GZO Spital Wetzikon die wohnortnächste Versorgungsmöglichkeit. Patienten aus der Region See-Gaster, welche interventionelle Leistung eines Stroke Centers benötigen, werden direkt in das Stroke Center des Kantonsspital St. Gallen verlegt.
Stroke Unit eingerichtet
Seit August 2022 betreibt das GZO Spital Wetzikon eine spezialisierte Abteilung für die Behandlung, Betreuung und Überwachung von Schlaganfallpatienten. Es handelt sich um die einzige sogenannte Stroke Unit im Zürcher Oberland. Sie wurde nach den Richtlinien der Schweizerischen Hirnschlaggesellschaft (SHG) aufgebaut. «Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und darauf, Patienten aus dem westlichen Teil des Kantons St. Gallen zeit- und wohnortnah behandeln zu können», so Dr. med. Achim Mallmann, Abteilungsleiter Neurologie und Leiter der Stroke Unit.
Gemeinsame Spitalplanung
Die Kantone Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen haben sich entschieden künftig vertieft zusammenzuarbeiten und ihre spitalplanerischen Aktivitäten zu bündeln. Das Ziel ist, eine optimale medizinische Versorgung sicherzustellen und Synergien zu nutzen. Aus dieser kantonsübergreifende Spitalplanung folgte eine Neuvergabe der Leistungsaufträge in der Akutsomatik. Die neue Spitalliste ist am 1. April 2024 in Kraft getreten. Das GZO Spital Wetzikon übernimmt mit ihrer Stroke Unit Verantwortung für die spezialisierte Versorgung von Schlaganfällen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das Behandlungsteam der Stroke Unit ist interdisziplinär und besteht aus Ärztinnen und Ärzten mit Expertise in Neurologie, Neurorehabilitation und Neuropsychologie, Pflegefachpersonen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Mitarbeitenden des Sozialdienstes. Sämtliche Fachpersonen verfügen über spezielle Weiterbildungen und arbeiten mithilfe eines gemeinsamen Behandlungskonzeptes Hand in Hand.
Frühzeitiger Behandlungsbeginn wichtig
In der Schweiz erleiden jährlich fast 22'000 Menschen (Zahlen, BFS, 2022) einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache und Hauptgrund für Langzeitbehinderungen bei Erwachsenen. Er entsteht zumeist durch eine verstopfte Hirnschlagader. Die Hirnzellen werden durch die resultierende Mangeldurchblutung sehr rasch geschädigt. Kurze Wege ins Spital und ein schneller Beginn der Behandlung sind deshalb oberstes Gebot, um maximale Chancen auf eine Rückkehr in ein normales Leben zu haben.