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Narkose: mehr als bloss schlafen

12/2021: Voll- oder Teilnarkose bei der Operation? Auch die Wünsche der Patientinnen und Patienten spielen eine wichtige Rolle. Dr. med. Andreas Kündig, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin, im Gespräch über den Anästhesieablauf während einer Operation.

So wenig Narkosemittel wie möglich, so viel wie nötig: Mit einer lückenlosen Überwachung wird die Narkosetiefe während der ganzen Operation beobachtet und reguliert. Das Anästhesieteam weicht dem Patienten dabei keine Sekunde von der Seite.

«Träumen Sie schön!» – kaum hat der Anästhesist die Worte ausgesprochen, versinkt der Patient in den Tiefschlaf. Während das Bewusstsein und das Schmerzempfinden des Patienten ausgeschaltet sind, arbeitet das Anästhesieteam auf Hochtouren. In der Regel ist eine Anästhesieärztin und eine diplomierte Anästhesiepflegeperson für den Patienten zuständig. «Patientinnen und Patienten werden nie alleine gelassen», erklärt Dr. med. Andreas Kündig, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin am GZO Spital Wetzikon.

Zu den Aufgaben eines Anästhesisten gehört aber nicht nur die Begleitung der Patientin während der Operation, sondern ebenso die präoperative Aufklärung, Abklärungen und die postoperative Nachsorge.

Die Narkosemittel werden nach einer bekannten und wissenschaftlich belegten Initial-Dosierung portionenweise verabreicht, bis die gewünschte Wirkung eintritt. Dabei werden Blutdruck, Herzfrequenz, Hautdurchblutung, Atmung, Sauerstoffversorgung und Muskeltätigkeit genauestens überwacht. Sobald die Zufuhr des gewählten Schlafmedikaments gestoppt wird, dauert es in der Regel nur wenige Minuten, bis die Patientin oder der Patient wieder wach ist. «Die Medikamente wirken nur befristet und werden nach dem Motto ‹So wenig wie möglich, so viel wie nötig› verabreicht», erklärt Andreas Kündig.

Auch werden standardmässig und gezielt Medikamente zur Verhinderung von möglichen unerwünschten Wirkungen eingesetzt. So ist zum Beispiel eine postoperative Übelkeit, die mit Anästhesiemitteln in Verbindung gebracht wird, nur noch selten ein Problem – dank einer flächendeckenden Prophylaxe.

Teil- oder Vollnarkose: Patienten entscheiden mit

Viele Personen haben ein mulmiges Gefühl vor einer Vollnarkose. Die Kontrolle abzugeben, fällt uns Menschen schwer. Wie sicher ist eine Vollnarkose eigentlich? «Sehr sicher!», so Andreas Kündig. «Und das sage ich nicht nur als Arzt, sondern auch als bekennender Angsthase», fügt er schmunzelnd an. Die Risiken um eine Operation sind abhängig vom Eingriff und vom Zustand des Patienten – das Anästhesierisiko ist dabei das geringste. Genau angeschaut werden vor einer Operation allfällige Allergien, Vorerkrankungen und Medikamente, die der Patient einnimmt.

Für gewisse Eingriffe bietet sich auch eine Teil- anstatt einer Vollnarkose an. Bei dieser wird regional der Schmerz ausgeschaltet, es gibt weder Bewusstseins- noch Kontrollverlust. Der Vorteil dabei: Die Patientin ist wach. Und der Nachteil? «Die Patientin ist wach», meint Andreas Kündig augenzwinkernd. Patientinnen und Patienten erleben bei einer Teilnarkose die Operation mit und damit auch die Atmosphäre im Operationssaal, was etwas nervös machen kann. Deshalb werden bei einer Teilnarkose häufig dämpfende Medikamente verabreicht. Obwohl gewisse Eingriffe nur bei einer Vollrespektive Teilnarkose vorgenommen werden können, wird bei der Wahl der Anästhesie grösstmöglich auf die Wünsche der Patienten Rücksicht genommen. Denn sich in guten Händen zu wissen, ist auch bei der Anästhesie entscheidend.

Häufige Fragen

Dr. med. Andreas Kündig, Chefarzt Anästhesie und Intensivmedizin, beantwortet häufige Fragen zur Anästhesie.

Warum muss man für eine Vollnarkose nüchtern sein?

Nach der Verabreichung des Narkosemittels verliert der Patient das Bewusstsein und damit die Schutzreflexe wie den Hustenreflex. Das bedeutet, Mageninhalt kann aufsteigen und in die Lungen gelangen, was zu einer Lungenentzündung führen kann. Nüchtern ist der Magen leer oder dessen Inhalt gering.

Warum wird man bei einer Vollnarkose intubiert?

Mit einem dünnen Schlauch, Tubus genannt, werden die Atemwege gesichert. Einerseits kann die Patientin damit beatmet werden, andererseits kann dadurch kein Sekret, also Mageninhalt, in die Lungen geraten.

Stimmt es, dass das Gedächtnis unter einer Narkose leidet?

Nein, die Narkosemittel schaden dem Gehirn nicht. Die postoperative Müdigkeit und vorübergehende Konzentrationsschwäche sind abhängig von der gegebenenfalls belastenden Gesamtsituation (vorbestehende Krankheiten, Eingriffsdauer und -art), stammen aber schon in erster Linie von den verabreichten Schlaf- und Schmerzmedikamenten. Die Beschwerden verschwinden in aller Regel, sobald die Medikamente vom Körper abgebaut sind und es der Patientin allgemein wieder besser geht.

Rettungsdienst

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Krankheit und Unfall

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