12/2021: Infektionsketten mit Händedesinfektion wirkungsvoll durchbrechen.
Türfallen, Haltegriffe oder Gegenstände – unsere Hände kommen täglich mit Tausenden von Keimen in Kontakt und geben diese munter weiter. Viele sind harmlos, andere hingegen sind infektiöse Krankheitserreger. Daher gehören Hygienemassnahmen für das Gesundheitspersonal seit jeher zur täglichen Routine, um solche Infektionsketten zu durchbrechen. Inzwischen haben wir alle durch die COVID-19-Pandemie noch mehr über die korrekte Händehygiene gelernt. Aber Hand aufs Herz: Wie war das noch gleich?
Bakterien sind winzig kleine einzellige Organismen. Sie haben einen eigenen Stoffwechsel und vermehren sich selbst, indem sie sich teilen. Bakterien kommen fast überall vor: im Boden, im Wasser, in der Luft, auf Pflanzen, in und auf Tieren und Menschen. Viele von ihnen sind unverzichtbar. Sie helfen beispielsweise im Darm bei der Verdauung. 99,99 Prozent aller Bakterien interessieren sich nicht für den Menschen.
Viren sind sehr kleine infektiöse Partikel. Sie können sich – im Gegensatz zu Bakterien – nicht selbst vermehren, sondern befallen dazu ein anderes Lebewesen (Wirt). Nicht alle Viren infizieren Menschen – und nicht alle, die uns befallen, machen krank. Dafür sorgt unser Immunsystem.
Im Spital ist die Händedesinfektion ein unverzichtbarer Teil des Arbeitsalltags. Auch für unterwegs eignet sich die Händedesinfektion. Im privaten Umfeld ist gründliches Händewaschen ausreichend. Dies, da wir zu Hause grösstenteils nur mit den haushaltseigenen Mikroorganismen in Berührung kommen, mit denen unser Immunssystem gut umgehen kann.
Waschen oder desinfizieren Sie die Hände gründlich, immer wenn Sie in Kontakt mit Gegenständen oder Oberflächen kommen, die häufig auch von anderen Personen berührt werden. Gleiches gilt nach dem Schnäuzen, Niesen oder Husten oder bevor Sie essen oder Essen zubereiten.
Mindestens 3 Milliliter Desinfektionsmittel sollten es pro Anwendung sein.
Desinfizieren Sie Handinnenflächen, Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen. Denken Sie auch an die Fingernägel.
30 Sekunden dauert das Prozedere. Sind die Hände bei der Desinfektion deutlich früher trocken, war es zu wenig Desinfektionsmittel.
Rissige Haut ist eine Eintrittspforte für Keime. Vor allem im Winter ist die Pflege der strapazierten Haut mit einer Pflegelotion besonders wichtig.
Schalter, Griffe, Geld – überall befinden sich Keime. Auf der PC-Tastatur sogar bis zu 400-mal mehr als auf einer sauberen öffentlichen Toilette.
Der Arzt Ignaz Semmelweis erkannte Mitte des 19. Jahrhunderts, dass die Sterblichkeit mittels einfacher Hygienemassnahmen deutlich verringert werden konnte. Er ging als «Retter der Mütter» in die Geschichte ein, da in der Folge deutlich weniger junge Mütter durch das Kindbettfieber verstarben.