Wohlbefinden durch mehr Zeit – das neue Arbeitszeitmodell am GZO Spital Wetzikon

02/2024: Bern / Wetzikon: Die Begleitstudie zum neuen Arbeitszeitmodell für die Pflege am GZO Spital Wetzikon liefert Erkenntnisse, die nach neuen Lösungen im Zuge der Pflegeinitiative verlangen. Welche Lehren können gezogen werden?

Das GZO Spital Wetzikon führte Anfang Juni 2022 ein neues Arbeitszeitmodell für 260 Pflegefachpersonen im Drei-Schichtbetrieb ein, um die Rahmenbedingungen für die Pflege zu verbessern und die Attraktivität des GZO als Arbeitgeberin zu erhöhen. In einem Pilotversuch wurde die Arbeitszeit um 10 Prozent reduziert bei gleichbleibendem Grundlohn. Die Schichten blieben gleich lang, die Pflegefachpersonen haben aber bis zu 24 zusätzliche freie Tage im Jahr, ein echter Mehrwert.

Forschende des Zentrums für nachhaltige Entwicklung und Umwelt (CDE) der Universität Bern begleiteten die Einführung der Arbeitszeitreduktion. Sie untersuchten, wie sich das Modell im GZO Spital Wetzikon auf das Erleben und Bewerten der Arbeitssituation, das Wohlbefinden und das umweltrelevante Verhalten der betroffenen Mitarbeitenden auswirkte.

 

Entlastung im anspruchsvollen Pflegeberuf

Die Ergebnisse zeigen, dass die Einführung bei den betroffenen Angestellten zu messbaren Verbesserungen von Gesundheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen geführt hat. Auch wurde eine geringere Absicht verzeichnet, die Stelle oder den Beruf zu wechseln.

Die Studie belegt, dass die Arbeitszeitverkürzung eine wirksame Möglichkeit ist, die Belastung der Pflegefachpersonen abzufedern und bessere Rahmenbedingungen für diese zu schaffen. Gemäss der Studienleiterin Stephanie Moser des CDE der Universität Bern reichen Arbeitszeitverkürzungen alleine jedoch nicht aus, um die prekäre Situation im Pflegebereich zu entschärfen. «Es ist eine Massnahme in einem möglichen Massnahmenpaket, um den Berufsalltag für die Betroffenen wieder attraktiv und für die Betriebe tragbar zu gestalten.»

 

Die Politik ist gefordert

Das GZO Spital Wetzikon seinerseits hat festgestellt, dass sich sowohl die Fluktuation als auch die Krankheitstage markant reduziert haben. Alles in allem führte die Arbeitszeitreduktion zu weniger Einsätzen von Temporärarbeitskräften und stabileren Teams. Mit den aktuellen Tarifstrukturen ist die Finanzierung des Modells langfristig am GZO jedoch schwierig und deshalb vorerst bis Ende 2024 befristet.

Judith Schürmeyer, COO GZO Spital Wetzikon, sagt: «Wir sind überzeugt, dass das GZO als Vorreiterin mit der Studie bei der Wirksamkeit von neuen Arbeitszeitmodellen einen wichtigen Beitrag zur Entscheidungsfindung der Politik für die Umsetzung der Pflegeinitiative leistet», und sie ergänzt: «Mehr Zeit ist im Gegensatz zu mehr Geld sowohl bei der jungen Generation als auch bei langjährigen Pflegefachpersonen am GZO ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden.» Dies wird für die nachhaltige Ausgestaltung des Pflegeberufes immer wichtiger.

Detaillierte Ergebnisse entnehmen Sie der Webseite des GZO Spital Wetzikon und dem CDE Working Paper der Universität Bern.

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