Dekubitus: mehr als eine Druckstelle

12/2022: Gerade bei bettlägerigen Personen kann ein Dekubitus entstehen. Was ist das genau und wie wird ein Dekubitus behandelt?

Gesunde Menschen verändern beim Liegen und Sitzen regelmässig ihre Körperposition. Wer bettlägerig ist oder im Rollstuhl sitzt, bewegt sich hingegen häufig zu wenig. Dadurch können Druckgeschwüre entstehen. Umgangssprachlich wird dies auch als Wundliegen bezeichnet, Fachpersonen sprechen von Dekubitus. Was sind die Risikofaktoren und wie wird ein Dekubitus behandelt?

Ein Dekubitus ist ein Druckgeschwür, das durch langes Liegen oder Sitzen entstehen kann. Der anhaltende Druck, gegebenenfalls in Kombination mit sogenannten Scherkräften, auf bestimmte Hautpartien stört die Durchblutung und führt dazu, dass Hautzellen nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Die Folge: Die betroffenen Hautpartien sterben ab, Wunden und Infektionen können entstehen. Gefährdet sind insbesondere Hautpartien, die direkt am Knochen liegen.

Man unterscheidet zwischen vier Schweregraden:

  • Grad 1: Hautrötung
  • Grad 2: Oberflächlicher Hautdefekt, beispielsweise eine Blase
  • Grad 3: Tiefer Hautdefekt
  • Grad 4: Tiefer Gewebedefekt mit freiliegenden Knochen, Sehnen und Muskeln

 

Zahlreiche Risikofaktoren

Folgende Faktoren können zur Entstehung eines Dekubitus führen:

  • Bettlägerigkeit und Immobilität, etwa infolge einer Operation
  • Gefässerkrankungen und Diabetes
  • Feuchtes Hautklima, etwa aufgrund von Inkontinenz und Schweiss
  • Mangelernährung
  • Zunehmendes Alter
  • Einnahme von Schmerzmitteln. Diese führen dazu, dass die Betroffenen Schmerz kaum wahrnehmen.

 

Spezialbehandlung notwendig

Kommt es trotz aller Vorsichtsmassnahmen zu einem Dekubitus, ist eine Behandlung durch Spezialistinnen und Spezialisten angezeigt. Sie reinigen die Wunde, legen spezielle Verbände an und sorgen so dafür, dass das Druckgeschwür heilen kann. Besonders wichtig ist es, sich möglichst schnell behandeln zu lassen, da der Hautdefekt rasch anwachsen kann. Um die Druckstelle zu entlasten, kommen Wechseldruckmatratzen, weitere Hilfsmittel und Physiotherapie zum Einsatz.

Sind die Wunden bereits sehr tief, müssen sie chirurgisch entfernt und mit gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden.

 

Bereits den Ursachen entgegenwirken

Ein Dekubitus ist vermeidbar, wenn man diese Massnahmen befolgt:

  • Körperposition regelmässig verändern
  • Mobilität fördern
  • Gefährdete Hautpartien regelmässig kontrollieren
  • Rückfettende Hautpflege verwenden
  • Ausgewogen ernähren, besonders auf ausreichend Proteine und Mineralstoffe achten
  • Bei Bedarf: geeignete Inkontinenzprodukte tragen

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