Ständige Müdigkeit, die zur Belastung wird: Schlafprobleme sind weit verbreitet. Am häufigsten leiden die Betroffenen an einer Ein- und Durchschlafstörung, der sogenannten Insomnie. Tritt eine Schlafstörung nur episodisch auf, ist das noch kein Grund zur Besorgnis, weiss PD Dr. med. Marc Spielmanns, Ärztlicher Leiter des Zentrums für Schlafmedizin Zürcher Oberland am GZO Spital Wetzikon. Dauert diese allerdings länger als drei Monate an und beeinflusst sie die Lebensqualität nachhaltig, sollten sich Betroffene bei einer Schlafmedizinerin oder einem Schlafmediziner Hilfe holen.
«Hier im GZO-Schlafzentrum besprechen wir zunächst, welche Dimensionen die Schlafstörung bereits angenommen hat», erklärt Marc Spielmanns. «Wir schauen uns an, wie oft die betroffene Person an der Schlafstörung leidet, wie viele Stunden sie dabei schläft und wie oft sie aufwacht.» Um weitere Abklärungen zu treffen, verbringen die Patientinnen und Patienten manchmal sogar eine Nacht im Schlaflabor. «In dieser Nacht messen wir die Hirnströme und können den Schlaf so genau analysieren – und gegebenenfalls erkennen, was den Schlaf qualitativ verschlechtert», so Spielmanns.
Neben der Ein- und Durchschlafstörung ist auch die Schlafapnoe eine weit verbreitete Schlafstörung. «Beim Schlafapnoe-Syndrom haben Betroffene Atemaussetzer im Schlaf, die in wechselnder Häufigkeit und Ausprägung vorkommen», erklärt Dr. med. Michael Huber, Leiter Pneumologie, Somnologie und Somnicare am GZO Spital Wetzikon. Man geht davon aus, dass etwa 5 bis 15 Prozent der Bevölkerung unter einer Schlafapnoe leiden. Allerdings haben noch nicht alle Betroffenen eine entsprechende Diagnose erhalten. Das Schlafapnoe-Syndrom tritt vor allem bei Männern zwischen 40 und 70 Jahren auf, doch auch Frauen und Kinder können schlafbedingte Atemprobleme haben. Um die Erkrankung zu behandeln, gibt es verschiedene Therapieformen. «Die wichtigste ist die CPAP-Therapie», erklärt Michael Huber. «Dabei wird mit einer Maschine ein Überdruck erzeugt. Dieser wird über einen Schlauch und eine Maske in die oberen Luftwege geführt, sodass die Atemwege während des Schlafens offen gehalten werden.»
Damit Schlafstörungen gar nicht erst auftreten, raten beide Experten zu einer guten Schlafhygiene. Das bedeutet: regelmässige Schlafzeiten einhalten, Medienkonsum in den frühen Abendstunden vermeiden, den Alkoholkonsum reduzieren und das Körpergewicht optimieren – beispielsweise durch leichten Sport in den frühen Abendstunden. «Sollten dennoch Schlafstörungen auftreten», so Huber und Spielmanns, «können wir den Betroffenen mit gezielten Analysen und Therapien weiterhelfen – für eine baldige Genesung.»
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