«Leistenbruch: Banal oder doch nicht?»

04.05.2023 Wölben sich in der Leistengegend Teile der Bauchorgane hervor, ist die Diagnose eindeutig: ein Leistenbruch. Aber wie wird er behandelt? Und muss er operiert werden? Das und mehr erfahren Interessierte am 10. Mai beim Vortrag. Daniel Frey, Departementsleiter und Chefarzt Chirurgie, vorab im Interview.

Was ist ein Leistenbruch?

Bei einem Leistenbruch, auch Leistenhernie genannt, wölben sich Teile der Bauchorgane in der Leistengegend hervor. Diese sind vom Bauchfell, der inneren Auskleidung des Bauchraums, bedeckt. Diese Wölbung wird auch «Bruchsack» genannt. Ein Leistenbruch ist also kein Knochen-, sondern ein Weichteilbruch.

Was sind die Auslöser?

Die Hauptursachen sind schwaches Bindegewebe, eine Schwangerschaft sowie Übergewicht oder erhöhter Druck im Bauchraum. Erhöhter Druck entsteht beispielsweise, wenn man durch Verstopfungen beim Stuhlgang stark presst, chronisch hustet oder schwere Lasten hebt und trägt.

Wer ist betroffen?

Hernien jeder Art treten sehr häufig auf und betreffen rund ein bis zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung. Die Leistenhernie ist die bekannteste Form und macht rund 75 bis 80 Prozent aller Hernien aus. Erwachsene und Kinder jeden Alters können betroffen sein. Männer erkranken allerdings häufiger, da die Bauchwand dort, wo der Samenstrang in die Bauchdecke eintritt, weniger stabil ist.

Leistenhernien können wir heutzutage routiniert und individuell behandeln.

Wie macht sich ein Leistenbruch bemerkbar?

Ein Leistenbruch verursacht meist Schmerzen in der Leistengegend. Diese Schmerzen werden stärker, wenn die betroffene Person hustet oder die Bauchdecke anspannt. Sichtbar wird der Bruch durch Schwellungen. Diese sind im Stehen sichtbar, verschwinden im Liegen aber wieder.

Sollte man eine Spezialistin oder einen Spezialisten aufsuchen?

Auf jeden Fall. Eine Leistenhernie ist für die Ärztin oder den Arzt meist leicht zu erkennen oder zu ertasten. Am GZO Spital Wetzikon bieten wir für solche Abklärungen extra eine Herniensprechstunde an. Da sich der Leistenbruch leider nicht von alleine zurückbildet, sollte die oder der Betroffene unbedingt ärztlichen Rat einholen – spätestens, wenn die Schmerzen zunehmen.

Ist eine Operation erforderlich?

Irgendwann ja. Sind Beschwerden und Schwellung gering, ist ein operativer Eingriff nicht so dringend. Da die Symptome aber mit der Zeit zunehmen, ist eine Operation unumgänglich. Sofort operiert werden muss, wenn das hervortretende Gewebe eingeklemmt ist und nicht mehr zurückrutschen kann. Aber: Der Eingriff ist Routine und wird mittlerweile häufig ambulant durchgeführt. Und der Heilungsprozess verläuft in der Regel zügig.

Kann man einem Leistenbruch vorbeugen?

Ja. Es ist wichtig, regelmässig Sport zu treiben und dabei gezielt die Bauchmuskulatur zu trainieren. Auch viel trinken und eine ballaststoffreiche Ernährung hilft. So beugt man Verstopfungen und auch Übergewicht vor. Und schliesslich sollte man vermeiden, schwere Lasten zu heben oder zu tragen, oder dies zumindest mit der richtigen Körperhaltung angehen. Auch wenn wir eine Leistenhernie routiniert behandeln können, ist es wichtig, den eigenen Körper zu schonen und gut auf ihn zu achten.

Mehr Infos zum Vortrag und zur Anmeldung finden Sie auf der Veranstaltungsseite.

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