GZO Spital Wetzikon: Notfallversorgung in Ihrer Nähe

10/2025: Auf der Notfallstation und Intensivpflegestation werden Menschen in kritischen Situationen behandelt. Was beinhaltet diese maximale Versorgung? Das erfahren Sie beim Vortrag vom 22. Oktober 2025 am GZO Spital Wetzikon. Zuvor das Interview mit Dr. med. Frank Kube, Ärztlicher Leiter der Notfallstation.

Welche Bedeutung hat die GZO-Notfallstation?
Das GZO Spital Wetzikon hat den Leistungsauftrag, die medizinische Grundversorgung für die Menschen im Zürcher Oberland sicherzustellen. Damit fest verknüpft ist die Notfallversorgung, die unser Team Tag und Nacht leistet. Jährlich werden am GZO 21‘000 Notfallpatienten versorgt, 6’000 davon mit stationärem Aufenthalt. Dieses Aufkommen ist im Gegensatz zu geplanten Eintritten nicht steuerbar.

Wie gelingt es, stets für Notfälle bereit zu sein?
Tatsächlich ist es anspruchsvoll, jederzeit die Aufnahmekapazität zu gewährleisten – ohne zu wissen, wann die Patientinnen und Patienten eintreffen. Sie kommen nicht regelmässig verteilt und eher in Wellen zu uns. Die permanente Bereitschaft erfordert kostenintensive Vorhalteleistungen an Personal und Infrastruktur, wozu auch die Ressourcen in den Operationssälen, auf den Bettenstationen und anderen spezialisierten Abteilungen wie beispielsweise der Intensivpflegestation gehören.

Für Notfälle braucht es also das ganze Spital.
Ja! Es ist ein herausragendes Merkmal des GZO, über die Grundkapazität hinaus die vielen ungeplant eintreffenden Patientinnen und Patienten kompetent zu behandeln und zu pflegen. Weil die verschiedenen Fachbereiche sehr gut vernetzt sind, mit dem Anspruch der laufenden Optimierung. Das Wichtigste: Wir können auf starke Teams und engagierte Mitarbeitende zählen, die in Spitzenzeiten bereit sind, flexibel einzuspringen. Müsste das GZO schliessen, wären die Notfallpatienten auf andere Spitäler in der weiteren Umgebung angewiesen, die aber nicht ohne Weiteres über zusätzliche Kapazitäten verfügen.

Die wohnortsnahe Versorgung ist im Notfall wichtig. Was gilt als dringend?
Herzprobleme, Brustschmerzen, Atemnot, Lähmungserscheinungen, allergische Reaktionen, Kreislaufbeschwerden, Knochenbrüche, starke und nicht stillbare Blutungen, akute und starke Schmerzen. Bei bedrohlichen, plötzlich auftretenden Beschwerden muss man sofort die 144 anrufen. Wenn Betroffene oder Angehörige selbst zur Notfallstation fahren, kann wertvolle Zeit verloren gehen. Zum Beispiel ist es bei einem Schlaganfall entscheidend, dass Betroffene rasch zur spezialisierten GZO-Stroke Unit gelangen.

Und in anderen Situationen?
Bei nicht lebensbedrohlichen Krankheiten und Unfällen sollte man die Hausarztpraxis kontaktieren. Ansonsten erteilt das kantonale Ärztefon unter 0800 33 66 55 jederzeit kostenlose Beratung und klärt, ob eine Notfallstation oder eine Notfallpraxis der richtige Behandlungsort ist.

Wie ist es mit den Wartezeiten auf der Notfallstation?
Das hängt von der Dringlichkeit ab. Die Beurteilung des Gesundheitszustands erfolgt durch speziell ausgebildete Pflegefachpersonen nach einem internationalen Triage-System. Dabei entscheiden wir, ob eine unmittelbare Behandlung erfolgen muss. Doch selbst wenn aus Patientensicht eine Wartezeit entsteht: Für uns gilt das immer als Behandlungszeit, da uns wichtig ist, dass sich die Menschen während des gesamten Aufenthalts gut aufgehoben, informiert und verstanden fühlen.

Rettungsdienst

Bei lebensbedrohlichen Notfällen.

Krankheit und Unfall

Bei NICHT lebensbedrohlichen Notfällen ist Ihr Hausarzt oder Kinderarzt die erste Anlaufstelle. Falls der Hausarzt oder Kinderarzt nicht erreichbar ist, wählen Sie das ÄrzteFon. Wählen Sie bitte auch zunächst das Ärztephone, wenn Sie unsicher sind ob Sie zur GZO Notfallstation kommen sollen.

0800 33 66 55

Die Nummer ist kostenlos und jeden Tag rund um die Uhr erreichbar.

Vergiftungen

Bei Vergiftungen Toxikologisches Zentrum kontaktieren.