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Wunden richtig versorgen

04/2022: Damit Wunden gut heilen können, müssen sie optimal versorgt werden. Wundspezialist Bassey Enodien im Interview.

Wie reagiert man bei Alltagsverletzungen richtig?

Zunächst gilt es, die Blutung zu stillen und die Wunde zu reinigen. Anschliessend muss sie desinfiziert und abgedeckt werden. Bei Verbrennungen ist es nach der Erstversorgung durch sofortige Kühlung wichtig, die Schwere richtig einzuschätzen. Dies sollte immer durch eine Ärztin oder einen Arzt geschehen, besonders bei Kindern.

Welche Arten von Wunden gibt es?

Wir unterscheiden, ob die Wunde plötzlich auftritt, also akut ist, oder ob sie chronisch ist. Akute Wunden sind Schnitt- und Stichverletzungen, Riss- und Quetschwunden, Bisswunden, Verbrennungen oder Schussverletzungen.

Wann ist eine Wunde chronisch?

Vereinfacht gesagt: Wenn die Wunde einfach nicht heilen will. Nach acht Wochen spricht man von chronischen Wunden. Das Spektrum reicht von infizierten Wunden über Wunden durch Erkrankungen der Blutgefässe, schlecht heilende Operationswunden, diabetische Wunden oder Fisteln bis hin zu einem Dekubitus, also einem Druckgeschwür durch Wundliegen.

Wann ist eine professionelle Wundversorgung nötig?

Bei akuten Wunden kommt es auf die Schwere der Wunde an. Wenn sich die Blutung nicht stillen lässt, die Wunde stark verunreinigt ist oder Fremdkörper enthält, Knochen und Sehnen freiliegen oder Nerven verletzt sind, sollte man eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren. Natürlich auch bei Schmerzen oder bei Verdacht auf Infektionen. Wer hingegen chronische Wunden hat, weiss, wie sehr die Lebensqualität unter Umständen darunter leiden kann. Diese Wunden sollten daher immer professionell versorgt werden.

Wie genau helfen Sie?

In unserem Wundambulatorium entwickeln wir für Patientinnen und Patienten mit chronischen, schlecht heilenden, infizierten und komplexen Wunden individuelle Therapiepläne. Wir stellen eine auf die Wunde spezialisierte Wundversorgung sicher und helfen so dabei, dass die Patienten im Alltag so wenig wie möglich beeinträchtigt sind. Wir arbeiten mit verschiedenen Spezialisten zusammen und sobald sich die Wunde stabilisiert und kontinuierlich verbessert, kann die Spitex oder die Hausärztin bzw. der Hausarzt die Behandlung fortsetzen.

Welche Behandlungsarten gibt es?

Inzwischen gibt es – neben der klassischen Wundreinigung – neue Methoden, wie beispielsweise die Unterdrucktherapie, die ambulant durchgeführt werden kann. Damit heilen komplizierte und grossflächige Wunden deutlich schneller. Zudem entfällt der tägliche, oft schmerzhafte, Verbandwechsel. Hilft diese Therapie nicht, arbeiten wir mit der Kaltplasmatherapie – eine sanfte Therapie, die ohne Berührung und Schmerzen erfolgt. Dabei wird die chronische Wunde während einer kurzen Zeitdauer mit dem Plasma behandelt, was eine Wundaktivierung bewirkt und zu Zellwachstum führt. Schon ein bis zwei Sitzungen pro Woche führen zu spür- und sichtbaren Verbesserungen. Wie lange die vollständige Abheilung dauert, kommt auf die spezifische Wunde an. Darüber hinaus gibt es auch Verfahren, um die betroffene Hautstelle zu ersetzen.

Chronisch kranke Menschen leiden eher an chronischen Wunden. Was können sie prophylaktisch tun?

Am stärksten betroffen sind Diabetiker, die regelmässig ihre Füsse kontrollieren lassen sollten, sowie bettlägerige Menschen, die an Druckgeschwüren leiden. Vorbeugend hilft alles, was die Haut vom Druck entlastet, also regelmässiges Umlagern, aber auch eine vorbeugende Hautpflege und die richtige Wundversorgung. Ebenso wichtig sind regelmässige Kontrollen der gefährdeten Stellen. Kurz: Immer wieder die Haut genau anschauen und auf Veränderungen achten.

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Krankheit und Unfall

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