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Was der Blick in den Bauch alles verrät

12/2021: Ultraschall in der Schwangeren-Vorsorge

Schwanger! Mit dem positiven Schwangerschaftstest beginnt eine aufregende Zeit voller Vorfreude. Aber oft mischen sich auch Unsicherheiten in die Begeisterung: Welche Veränderungen kommen auf mich zu? Und: Ist mein Baby gesund?

Die allermeisten Schwangerschaften verlaufen komplikationslos. Schwangere werden vorsorgend von Hebammen und Ärztinnen betreut, wobei die Ultraschalluntersuchung als einzig technische Untersuchung von speziell ausgebildeten Ärzten durchgeführt wird. Mit über 40 Jahren Erfahrung in der Anwendung hat sich der Ultraschall dabei längst als unbedenklich erwiesen. Das erste «Fotoshooting» ist meist ein faszinierendes Erlebnis für werdende Eltern. In den vergangenen Jahren hat sich die Ultraschalltechnik zudem stark weiterentwickelt – und damit auch das medizinische Wissen um die optimale Schwangeren-Vorsorge.

Wie helfen Ultraschalluntersuchungen, die Gesundheit von Schwangeren und Ungeborenen zu erhalten oder sogar zu verbessern?

Ultraschall ist für alle Schwangeren wichtig. Die Untersuchung trägt zum optimalen Verlauf der Schwangerschaft für Mutter und Kind bei, auch bei gesunden Schwangeren ohne jegliche Risiken.

Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie)

Mittels Ultraschall der Gebärmutterarterien in der 12. bis 13. Schwangerschaftswoche kann das spätere Auftreten einer Präeklampsie, auch Schwangerschaftsvergiftung genannt, vorhergesagt werden. Diese Erkrankung
kommt bei 3 Prozent der Schwangeren vor. Sie ist keine Vergiftung im eigentlichen Sinn, sondern eine Anpassungsstörungdes Körpers an die Veränderungen während der Schwangerschaft und kommt vom Mutterkuchen – mit schweren Auswirkungen auf das Wachstum des Kindes und die Organfunktionen der Frau selbst. Die frühe vorbeugende Verordnung von niedrig dosiertem Aspirin kann das Eintreten einer Präeklampsie bereits im Vorfeld verhindern.

Besondere Pränataldiagnostik

Ultraschall ist eng mit der Pränataldiagnostik verbunden (Fruchtwasserpunktionen oder Plazentabiopsien). Insgesamt werden diese invasiven Untersuchungen zur Abklärung von genetischen Erkrankungen heute jedoch viel weniger benötigt, denn die meisten Fragen können bereits mit einem Detail-Ultraschall und ergänzenden Blutuntersuchungen geklärt werden. Somit können durch Ultraschall sehr viele Punktionen umgangen werden – beispielsweise solche, die nur aufgrund des höheren Alters der Mutter durchgeführt werden. Sollten sie dennoch notwendig werden, ist das damit verbundene Risiko in erfahrenen Händen sehr gering.

Fehlbildungen früh erkennen

Sehr viele schwere Fehlbildungen können bereits in der 12. Woche im Ultraschall erkannt werden. Zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen gehören Herzfehler. Das Herz ist zu diesem Zeitpunkt schon gänzlich ausgebildet und muss nur noch wachsen. Sollte ein Herzfehler vorliegen, hilft das GZO-Ärzteteam bei der Suche nach der richtigen Entbindungsklinik. Auch bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder Nierenbeckenerweiterungen muss eine spezielle Versorgung des Neugeborenen aufgegleist werden.

Blutungen während der Geburt

Mittels Ultraschall kann auch untersucht werden, ob die Trennschicht zwischen Mutterkuchen und Gebärmutter unauffällig ist. Dies ist besonders wichtig bei Frauen, die schon einen Kaiserschnitt oder andere Eingriffe in der Gebärmutter hatten oder bei vorangegangenen Geburten stark geblutet haben. Wenn der Mutterkuchen im Ultraschall «angeklebt» oder fest verwachsen mit der Gebärmutter erscheint, dann wird die Geburt so vorbereitet, dass der Blutverlust fast normal oder nur leicht erhöht ist.

Wachstumskontrolle

Hebammen untersuchen durch Abtasten und Abmessen des Bauches, ob das Kind gut wächst. Erscheint der Bauch klein, ermöglicht der Ultraschall eine exakte Bestimmung des Schätzgewichtes. Mit einem Dopplerultraschall wird zudem die Durchblutung der kindlichen und mütterlichen Arterien untersucht, um zu sehen, wie gut das Kind über die Plazenta versorgt ist. So kann der optimale Geburtszeitpunkt ermittelt werden. Diese Untersuchungen werden von Dr. Alice Winkler und dem Team der Frauenklinik vor Ort am GZO Spital Wetzikon durchgeführt.

Wichtige Untersuchungen

Die nahezu wichtigste Untersuchung findet heute bereits in der 11. bis 13. SSW statt.

7. bis 8. SSW

Bei der Erstkontrolle kann mit dem Ultraschall schon jetzt ein erster Blick auf das Kind geworfen werden. Ebenfalls kann festgestellt werden, ob sich der Embryo am richtigen Ort eingenistet hat. Besonders bei Frauen mit einer Narbe durch einen früheren Kaiserschnitt ist dies wichtig.

11. bis 13. SSW

Ultraschalluntersuchung. In diesem frühen Stadium kann der gesamte Körper noch auf einem Bildschirm erfasst werden. Anhand der embryonalen Grösse wird der Geburtstermin bestimmt. Die Arme und Beine sowie die inneren Organe wie Herz, Magen, Harnblase und Gehirn werden abgebildet. Die meisten Fehlbildungen können schon ausgeschlossen werden.

ETT Erst-Trimester-Test (Ultraschall- und Blutuntersuchung). Bei der Nackentransparenzmessung wird mittels Ultraschall die fetale Nackentransparenz gemessen. Das ist die Hautdicke am Hals in Millimetern. Eine deutliche Verdickung kann ein Hinweis für eine genetische Erkrankung oder einen fetalen Herzfehler sein. In Kombination mit der Blutuntersuchung der Mutter können 90 Prozent der Chromosomenstörungen (Trisomie 21, 18 und 13) entdeckt werden.

Nicht-invasiver Trisomie-Bluttest (NIPT), falls der Erst-Trimester-Test ein erhöhtes Risiko für Trisomien ergeben hat. Durch eine einfache Blutentnahme bei der Schwangeren können Trisomie 21, 18 und 13 beim Fötus mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden. Fehlbildungen oder andere genetische Erkrankungen können mit dem Bluttest allerdings nicht festgestellt werden.

Jetzt wird der Organ-Ultraschall gemacht. Der zweite wichtige Ultraschall.

20. bis 22. SSW

Organscreening, um Fehlbildungen auszuschliessen (zum Beispiel offener Rücken, offener Bauch, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Herzfehler usw.). Auch die Knochen an Armen und Beinen und der Wirbelsäule werden im Detail dargestellt. Die Fruchtwassermenge und die Plazenta werden untersucht. Das Geschlecht des Kindes kann erkannt werden.

Hier wird nochmals der letzte geplante Ultraschall zur Überprüfung des Wachstums gemacht.

32. bis 34. SSW

Ultraschalluntersuchung zur Überprüfung des Wachstums des Kindes.

Mit Ultraschall unter der Geburt lässt sich sehen, wie tief das Köpfchen beim Pressen tritt.

Rettungsdienst

Bei lebensbedrohlichen Notfällen.

Krankheit und Unfall

Bei NICHT lebensbedrohlichen Notfällen ist Ihr Hausarzt oder Kinderarzt die erste Anlaufstelle. Falls der Hausarzt oder Kinderarzt nicht erreichbar ist, wählen Sie das ÄrzteFon. Wählen Sie bitte auch zunächst das Ärztephone, wenn Sie unsicher sind ob Sie zur GZO Notfallstation kommen sollen.

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