Was tun bei Verdacht auf Schlaganfall

05/2021 Warum Zeit Hirn ist.

Was ist ein Schlaganfall?

Fast 16 000 Menschen in der Schweiz erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall, die meisten von ihnen völlig unvermittelt, ohne jedes Vorzeichen. In rund 85 Prozent der Fälle kommt es zum Schlaganfall, wenn Blutgefässe im Gehirn verstopft sind. Ursache hierfür ist häufig eine Gefässverkalkung (Arteriosklerose). Thromben können sich aber auch durch Embolien oder bei Vorhofflimmern bilden. 15 Prozent der Schlaganfälle sind auf eine Blutung im Gehirn oder zwischen den Hirnhäuten zurückzuführen; häufigste Ursache hierfür ist ein zu hoher Blutdruck.

Welche Symptome zeigen sich?

- Lähmungen im Gesicht, an Armen und Beinen, die nur auf einer Körperseite auftreten
- Sprech- und Sehstörungen
- Schwindel und Gangunsicherheit
- Plötzlich einsetzende, extrem starke Kopfschmerzen und Erbrechen
- Tiefe Bewusstlosigkeit

Was muss ich machen?

Zeit ist alles – die ersten Stunden sind entscheidend für das weitere Schicksal. Mit jeder Minute, die ohne Therapie verstreicht und die Hirnzellen ohne Sauerstoffversorgung sind, vergrössert sich das Areal mit geschädigtem Hirngewebe. Wenden Sie bei Verdacht auf einen Schlaganfall die FAST-Methode an und wählen Sie unverzüglich die Notrufnummer 144.

Wie wird ein Schlaganfall behandelt?

Die Abläufe am GZO sind so optimiert, dass innert 10 bis 15 Minuten nach Eintreffen des Patienten mit dem Rettungsdienst ein CT gemacht werden kann. Erst dann lässt sich feststellen, ob ein Gefäss verstopft oder eine Hirnblutung die Ursache für den Schlaganfall ist. Bei einem Gefässverschluss besteht die wichtigste Notfallmassnahme darin, das Gefäss wieder zu öffnen. Dies geschieht entweder mit einem Medikament, das den Blutpfropf löst (auf 4.5 Stunden beschränkt ist) oder über eine Hirnkatheteruntersuchung im Stroke Center des Universitätsspitals Zürich, bei der der Thrombus mechanisch entfernt wird (wie bei einer Herzkatheteruntersuchung nach einem Herzinfarkt). Ein solcher Eingriff kann unter speziellen Bedingungen auch noch 16 bis 24 Stunden nach dem Schlaganfall durchgeführt werden.

Welche Rolle spielt das USZ?

Das GZO Spital Wetzikon ist im Rahmen des Schlaganfallnetzwerkes Zürich Kooperationspartner des Stroke Centers des Universitätsspitals Zürich. Dort steht ein interdisziplinäres Team aus Neurologen, Neurochirurgen und interventionellen Neuroradiologen rund um die Uhr konsiliarisch zur Verfügung und kann die bei uns erstellten Computertomografien nach Übermittlung direkt analysieren. Gemeinsam werden die grossen Schlaganfälle beurteilt und das weitere Vorgehen festgelegt. 50 der jährlich insgesamt 200 Schlaganfallpatienten werden schnellstmöglich zur Weiterbehandlung ans Stroke Center gebracht. Dies sind Patienten mit sehr grossen Schlaganfällen oder Hirnblutungen und solche, bei denen Hirnkatheter-Therapien, gefäss- oder neurochirurgische Eingriffe erforderlich sind.

Wieso ist die Rehabilitation so wichtig?

Bei 50 bis 80 Prozent der Schlaganfall-Patienten Patienten bleibt eine mehr oder weniger starke Behinderung zurück. Abgestorbene Hirnabschnitte nicht gerettet werden – wohl aber geschädigtes, noch lebendes des Hirngewebe. Eine frühe Rehabilitation ist zentral für die Wiedererlangung oder Kompensation von Fertigkeiten, die durch den Schlaganfall beeinträchtigt wurden oder verloren gingen. Erste rehabilitierende Massnahmen starten darum sofort nach der Diagnose.

FAST

Die meisten Schlaganfälle lassen sich mit dieser Methode innert weniger Sekunden feststellen:

F Face: Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen?

A Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen dabei nach oben zu drehen. Können die Arme gehoben werden? Sinken sie ab oder drehen sich die Handflächen nach innen?

S Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen?

T Time: Wählen Sie unverzüglich die 144 und schildern Sie Symptome und Symptombeginn.

Rettungsdienst

Bei lebensbedrohlichen Notfällen.

Krankheit und Unfall

Bei NICHT lebensbedrohlichen Notfällen ist Ihr Hausarzt oder Kinderarzt die erste Anlaufstelle. Falls der Hausarzt oder Kinderarzt nicht erreichbar ist, wählen Sie das ÄrzteFon. Wählen Sie bitte auch zunächst das Ärztephone, wenn Sie unsicher sind ob Sie zur GZO Notfallstation kommen sollen.

0800 33 66 55

Die Nummer ist kostenlos und jeden Tag rund um die Uhr erreichbar.

Vergiftungen

Bei Vergiftungen Toxikologisches Zentrum kontaktieren.