Es gibt fast keine Familie, in der er nicht schon aufgetreten ist: Krebs. Viele sind deshalb direkt oder indirekt von ihm betroffen. Dieser aggressive Eindringling in unseren Körper gehört denn auch zu den häufigsten Erkrankungen in der Schweiz. Immer mehr Krebspatienten können aber geheilt werden. Wie kann man vorbeugen? Was ist zu unternehmen? Die Abteilung Onkologie und Hämatologie am GZO Spital Wetzikon hilft weiter.
Unter chronischen, nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Depressionen oder Krebs leiden Herr und Frau Schweizer am häufigsten. Gemäss dem Bundesamt für Statistik nimmt das Risiko, an Krebs zu erkranken, mit dem Alter stetig zu. Fast 90 % der Krebserkrankungen treten bei Menschen ab 50 Jahren auf. Die häufigsten Tumorerkrankungen in der Schweiz sind der Prostatakrebs beim Mann, Brustkrebs bei der Frau sowie Lungenkrebs, Dickdarmkrebs und schwarzer Hautkrebs (Melanom).
Aus ursprünglich normalen Zellen können Krebszellen entstehen, wenn sie sich unkontrolliert vermehren und in umliegendes Gewebe eindringen, dieses zerstören und verdrängen. Eine Vielzahl an Faktoren fördert solche Veränderungen und spielt bei der Entstehung von Krebs eine Rolle. Dies können einerseits das Alter, die genetische Veranlagung oder Hormone sein. Andererseits spielen beeinflussbare Faktoren wie unser Lebensstil sowie äussere Einflüsse eine nicht zu unterschätzende Rolle. Rauchen, Alkohol, ungenügende Bewegung, eine einseitige und ungesunde Ernährung, Schadstoffe sowie zu viel UV-Strahlung können unter anderem die Entstehung von Krebs begünstigen.
Man schätzt, dass rund ein Drittel der Krebserkrankungen durch gesundheitsförderndes Verhalten und Vorsichtsmassnahmen verhindert werden könnte. Die restlichen zwei Drittel sind nicht beeinflussbar oder auf unbekannte Faktoren zurückzuführen. Neben der Prävention von Krebs ist die Früherkennung essenziell, denn die Heilungschancen steigen, je früher der Krebs erkannt wird. Eine Krebskrankheit ist heutzutage keinesfalls mehr gleichzusetzen mit einem Todesurteil. Gewisse Untersuchungen lassen eine Früherkennung von bestimmten Krebserkrankungen zu. Die Krebsliga empfiehlt für Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs sowie Darmkrebs Früherkennungsuntersuchungen. Ausserdem kann die Früherkennung bei Prostata-, Lungen- und Hautkrebs bei Personen mit erhöhtem Risiko oder ab einem gewissen Alter sinnvoll sein.
Das ISO-zertifizierte Onkologie- und Hämatologie-Zentrum des GZO Spital Wetzikon befasst sich mit der Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von bösartigen Tumoren. Dabei steht eine moderne, wissenschaftlich fundierte Tumortherapie im Vordergrund, die den aktuellsten internationalen Kenntnissen und Standards entspricht. Am Tumorboard wird die Erkrankungssituation aller Patienten einzeln in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Spezialisten aller involvierten Bereiche inklusive Experten des KSW besprochen und die Art der Therapie gemeinsam auf die Patienten abgestimmt und festgelegt. So wird gewährleistet, dass jede Patientin und jeder Patient die für sie oder ihn beste Therapie erhält: «Für uns steht der Mensch im Zentrum. Wir gehen auf die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse unserer Patienten ein und unterstützen sie professionell und individuell», so die Abteilungsleiterin und Leitende Ärztin Onkologie und Hämatologie Prof. Dr. Ursula Kapp. «Unser Ziel ist es, bei der Krebsbehandlung eine optimale Lebensqualität zu erhalten.» Während der Therapie werden die Patienten meist durchgehend vom gleichen speziell ausgebildeten Pflegefachteam begleitet und unterstützt. «Mit der Zeit kennen wir unsere Patienten gut und so geht es bei uns sehr familiär zu und her», sagt Doris Kälin, Leiterin Pflege Onkologie. «Eine vertrauensvolle Atmosphäre ist uns während der gesamten Behandlungsdauer und Nachsorge wichtig.»
Die Krankheit Krebs belastet nicht nur auf der körperlichen Ebene, die Psyche ist gleichermassen betroffen. Auch das Umfeld bleibt nicht unberührt. Für eine ganzheitliche Behandlung werden Spezialisten aller Fachbereiche einbezogen. Eine Psychoonkologin unterstützt und berät Patienten sowie deren Umfeld in dieser schwierigen Situation. Zusätzlich kümmert sich innerhalb des zertifizierten Brustzentrums des GZO eine Breast Care Nurse, eine speziell ausgebildete Pflegefachfrau, um an Brustkrebs erkrankte Frauen. Sie ist Bindeglied im interdisziplinären Team, das in die Behandlung und Betreuung involviert ist, und vermittelt ergänzende Informationen zum ganzen Behandlungsablauf. Nach dem Tumorboard ist sie bei den Erstgesprächen mit den Spezialisten dabei und begleitet die Patientin während ihrer gesamten Behandlung. So fängt sie als vertraute Ansprechperson viele Ängste und Sorgen gleich zu Beginn der Therapie auf. «Das schönste Erlebnis für mich ist, wenn die Patientin während der Therapie aufblüht und merkt, wie stark sie eigentlich ist», erzählt die Breast Care Nurse und Pflegefachfrau Onkologie, Beatrice Schai Stoller. «Dann hat sich mein Einsatz gelohnt.»
«Mitenand» setzen wir uns tagtäglich für die Gesundheit der Bevölkerung ein. Im Brustkrebsmonat Oktober informiert die GZO-Frauenklinik über Risiken und Heilungschancen der Krebserkrankung. Wie ist der Lebensstil damit verknüpft?
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