Hernienchirurgie

Eine Hernie, umgangssprachlich «Leistenbruch» genannt,  ist der Austritt von Eingeweiden aus der Bauchhöhle durch eine angeborene oder später entstandene Öffnung.

Drei Symptome weist jeder Leistenbruch auf:

  1. Bruchpforte: Eine Voraussetzung für die Entstehung einer Hernie ist eine Schwachstelle in der Bauchwand. Meist ist diese bereits in der Embryonalentwicklung angelegt, sie kann aber auch später entstehen, beispielsweise durch eine Narbe nach einer Bauchoperation.
  2. Bruchsack: Dessen innere Auskleidung besteht in der Regel aus gleitendem Bauchfell (Peritoneum). Er enthält den sogenannten «Bruchinhalt».
  3. Bruchwasser: Eine Hernie kann Bruchwasser enthalten, aber auch temporär leer sein. Häufig jedoch enthält sie einen Zipfel des sogenannten «grossen Netzes» oder eine Darmschlinge. Auch frei bewegliche Organe wie Eierstock, Wandanteile der Harnblase oder des Dickdarms können enthalten sein.

Ursachen

Durch den stetigen Druck im Bauchraum und durch Überforderung (etwa beim Husten oder Heben einer schweren Last) können die tragenden Bauchwandschichten so weit auseinanderweichen, dass eine beutelartige Vorwölbung entsteht. Mangelernährung, Fettleibigkeit (Adipositas) und ein Wasserbauch (Aszites) bewirken ebenfalls eine Bauchdrucksteigerung und können die Bildung von Hernien begünstigen.

Beschwerden

Eine Hernie kann je nach ihrer Position durch eine Schwellung auffallen oder unbemerkt bleiben. Dabei können auch Schmerzen auftreten. Bei äusseren Hernien kann ein erhöhter Druck im Bauchraum (z. B. durch Husten) die Hernie hervortreten lassen.

Frische Hernien können meist durch sanften Druck von aussen in die Bauchhöhle zurückgeschoben werden. Eine sorgfältige Durchführung und Nachkontrolle ist wichtig. Eine Hernie, die sich nicht mehr zurückschieben lässt, muss notfallmässig behandelt werden. Lässt sich die Hernie nicht mehr zurückschieben (reponieren), kann sie die in der Bruchhöhle eingeklemmten Organe schädigen. Dies ist eine Notfallsituation und erfordert eine sofortige Operation.

Untersuchung und Diagnostik

Die Herninendiagnostik ist in der Regel eine klinische Diagnostik, d. h., die Diagnose kann vom geübten Arzt ohne weitere Hilfsmittel gestellt werden. Selten ist eine Ultraschalluntersuchung oder Computertomografie notwendig.

Behandlung

«Geschlossene» Operation mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie):

Der Zugang durch die Bauchdecke (mittels minimalinvasiver Schlüssellochchirurgie) hat sich auch in der Hernienchirurgie zunehmend etabliert. Hierbei wird ein Kunststoffnetz hinter die Bauchwand bzw. hinter die Bruchpforte eingesetzt.

«Offene» Operation mittels Bauchschnitt:

Der Bruchsack wird über einen Schnitt freigelegt und geöffnet. Der Inhalt wird in die Bauchhöhle zurückgelegt, der Bruchsack verschlossen. Danach erfolgt der Verschluss der Bruchpforte mit einer Naht. Die Stabilisierung des Bruchpfortenverschlusses kann auch durch ein Kunststoffnetz erfolgen.

Viszeralchirurgie

Erfahren Sie mehr über unseren Fachbereich Viszeralchirurgie.

mehr

Unser Sekretariat ist Ihre erste Kontaktstelle mit der Chirurgie. Bei Fragen stehen Ihnen unsere Mitarbeiterinnen gerne zur Verfügung:

GZO Spital Wetzikon
Sekretariat Chirurgie
Spitalstrasse 66
8620 Wetzikon

Tel. 044 934 22 09
Fax 044 934 22 05
chirurgie@dont-want-spam.gzo.ch