Schwangerschaftsdiabetes (zuckerkrank durch Schwangerschaft)
Der Schwangerschaftsdiabetes gehört zu den häufigsten Komplikationen. Im Jahr 2014 wiesen 124 Schwangere von 903 Geburten (13.7%) im GZO Wetzikon eine schlechte Zuckerverarbeitung auf. Dadurch steigen das Risiko für Infektionen, für Bluthochdruck, für übergrosse oder aber für mangelernährte Kinder, weil die Placenta nicht mehr richtig arbeitet. Die Placentaschwäche gegen Ende der Schwangerschaft ist auch der Grund, warum diese Schwangerschaften nicht übertragen werden sollten. Zum erhöhten Blutzuckerspiegel kommt es durch Schwangerschaftshormone, falsche Ernährung und Übergewicht. Aber auch ganz schlanke Frauen mit gesunder Ernährung können betroffen sein. Man kann sagen, dass die Bauchspeicheldrüse überfordert ist, gegen die Schwangerschaftshormone anzukämpfen, bestehendes Übergewicht und dann noch die Schwangerschaft mit genügend Insulin zu versorgen.
Für die gesunde Entwicklung des Babys im Mutterleib ist es wichtig, Schwangerschaftsdiabetes zu erkennen und sorgfältig zu behandeln. Nach der Geburt verschwindet dieser Gestationsdiabetes glücklicherweise wieder. Später werden aber bis zu 60% dieser Frauen an einer Zuckerkrankheit leiden, wenn sie sich nicht bezüglich Ernährung, Bewegung und Gewicht achten.
Beschwerden
Der Schwangerschaftsdiabetes verläuft meist beschwerdefrei und muss deshalb gezielt gesucht werden: Zuckerbelastungs-Test. Folgeerscheinungen einer unbehandelten Zuckererkrankung sind abnormales Wachstum des Kindes, zu viel Fruchtwasser, früher Blasensprung und Frühgeburt. Auch die Placenta kann sich verändern und damit das Kind ungenügend ernähren, was zu Mangelernährung, kleinen Kindern oder sogar Absterben des Kindes führen kann.
Nach der Geburt ist das Kind plötzlich unabhängig vom überhöhten Blutzucker der Mutter und produziert nicht selten zuviel eigenes Insulin. Dadurch fällt der Zucker im Blut unter kritische Werte und kann das Gehirn des Kindes schädigen. Es ist deshalb sehr wichtig, dass diese Kinder nach der Abnabelung von der Mama gut kontrolliert werden, ob sie ihren Zucker halten können. Der Zuckerspielgel wird bei jedem, solchen Neugeborenen im GZO routinemässig mindestens 3 Mal geprüft, wie dies gemäss den internationalen Richtlinien für Schwangerschaftsdiabetes verlangt wird.
Untersuchung / Diagnostik
Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind Blutzuckerkontrollen deshalb bei allen Frauen sehr wichtig. Begleitend zu dieser Untersuchungsmethode bieten wir ergänzende Abklärungen an.
Behandlung
Mit Unterstützung erfahrener Ernährungs- und Diabetesexperten ist die Ausarbeitung eines massgeschneiderten Behandlungsplanes bei Schangerschaftszucker ganz wichtig. Bei frühzeitiger Erkennung der Probleme können durch optimale Blutzuckereinstellung Komplikationen gemildert resp. meist verhindert werden. Selten ist eine Insulintherapie notwendig, meist genügen individuelle Diätmassnahmen und Blutzuckerkontrollen. Wenn unter Diät- oder Insulintherapie normale Blutzuckerwerte bei der schwangeren Frau erreicht werden, dann sind für das Kind keine Folgen zu befürchten. Unbehandelter Schwangerschaftszucker führt häufig zu späteren Essensstörungen mit Übergewicht, weil diese Kinder auf eine überhöhte Zuckerzufuhr geprägt sind. Zudem erleiden diese Kinder im jungen Erwachsenenalter häufiger einen plötzlichen Herztod. Die Therapie ist also nicht nur für die Mutter, sondern auch für die Neugeborenen ganz wichtig.