Harnsteine
Ursachen
Harnsteine entstehen im Nierenbecken. Dabei ist die Balance zwischen kristallbildenden und kristalllösenden Faktoren oft gestört. Als Auslöser sind erbliche Faktoren, Stoffelwechselstörungen aber auch einseitige Ernährungsgewohnheiten bekannt.
Beschwerden
Sogar grössere Nierensteine bleiben oft unbemerkt. Sie können jedoch mit Keimen besiedelt werden und Harnwegsinfektionen verursachen. Kleinere Harnsteine können auch beim Transport in die Blase völlig unbemerkt bleiben. Sollten sie auf mehrere Millimeter anwachsen, verursachen sie typische anfallartige, starke Schmerzattacken (Koliken) auf der betroffenen Körperseite.
Untersuchung und Diagnostik
Die Diagnostik beinhaltet eine Blut- und Urinuntersuchung sowie meistens eine Ultraschalluntersuchung. Um den Verdacht auf Harnsteine zu bestätigen, ist manchmal eine Computertomografie nötig, die bei uns im Haus durchgeführt wird.
Behandlung
Kleine Harnsteine werden unter einer guten Schmerztherapie normal ausgeschieden. Grössere Harnsteine, welche im oberen Harntrakt (Niere und Harnleiter) hängenbleiben, müssen behandelt werden. Bewährte Behandlungsmethoden sind die Stosswellenzertrümmerung (bei Nierensteinen und oberen Harnleitersteinen) und die Entfernung über einen Spiegelungseingriff (bei unteren Harnleitersteinen). Dabei kann der Stein entweder ganz entfernt oder mit dem Laser pulverisiert werden. Je nach Situation wird in gleicher Narkose ein Drainageröhrchen in den Harnleiter eingelegt, um den Urinabfluss zu sichern.
Komplikationen
Ein blockierender, festsitzender Harnleiterstein kann eine Entzündung des Nierenbeckens verursachen, wenn er nicht behandelt wird. In der Folge ist auch das Risiko für eine Blutvergiftung durch Keime deutlich erhöht. Es kann sogar zu Herzkreislaufproblemen kommen. Unbemerkt festsitzende Harnleitersteine können im Verlauf von Monaten und Jahren die Nierenfunktion bis zum totalen Funktionsverlust schädigen.