Geburtsbegleitende Massnahmen und Schmerzlinderung
Unsicherheit, Angst und Schmerz: diese drei Gefühlsfaktoren sind Bestandteil einer bevorstehenden Geburt. Mit unserer langjährigen Erfahrung möchten wir Ihnen Sicherheit geben, Ängste nehmen und Schmerzen lindern. Zu diesem Zweck stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Natürliche Geburtsunterstützung und Schmerzlinderung
Patientenkontrollierte Schmerzmittelabgabe (PCA)
Natürliche Geburtsunterstützung
Die Anwesenheit der Hebamme während der Geburt trägt wesentlich zu einem Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit bei. Sie übernimmt die Aufgabe, den Geburtsverlauf zu beobachten, Unterstützung anzubieten und Ihr Wohlbefinden zu fördern.
Zusammen mit Ihnen suchen wir die angenehmste Position während der Geburt immer wieder neu. Unter den alternativen Methoden stehen uns verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung:
- Homöopathie
- Akupunktur
- Gymnastikball
- hängende Tücher
- Hocker
- Massagetechniken
- Entspannungsbad
- warme Wickel
- ätherische Essenzen (Aromapflege) mit 100% naturreinen Öle, welche als Massage, Wickel, Kompresse, im Bad oder in der Duftlampe eingesetzt werden
Konventionelle Schmerzlinderung
Selbstverständlich setzen wir auch konventionelle Schmerzmittel ein. Dazu gehört zum Beispiel die Inhalation einer Lachgas-Sauerstoffmischung, wodurch das Schmerzempfinden beeinflusst wird.
Patientenkontrollierte Schmerzmittelabgabe (PCA)
Eine gute Hilfe zur Schmerzlinderung unter der Geburt ist die patientenkontrollierte Analgesie (PCA) oder "Happy button". Diese Methode erlaubt der Patientin, sich per Knopfdruck eine Dosis des sehr potenten und ultrakurz wirksamen Schmerzmittels Remifentanil zu verabreichen.
Wie wird "Happy button" eingeführt?
Über eine Infusionspumpe wird das Medikament direkt in den venösen Zugang am Arm geführt un gelangt so in den Blutkreislauf. Das Mittel wirkt sehr schnell und wird vom Körper äusserst rasch wieder abgebaut. Dadurch wird die Sicherheit für Mutter und Kind gewährleistet. "Happy button" bietet eine optimale Steuerung der Schmerzlinderung, welche durch die patientenkontrollierte Zuführung den individuellen Bedürfnissen der Patientin entspricht.
Wo wird das Medikament Remifentanil eingesetzt?
Das verwendete Medikament Remifentanil wird in der Anästhesie sehr häufig angewandt. In der Geburtshilfe wird es seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt. Die Herstellerfirma hat bisher keine offizielle Zulassung für den Einsatz in der Geburtshilfe beantragt. Um die Sicherheit und Qualität zu gewährleisten, haben wir uns deshalb der Vereinigung Remi-PCA SAFE Network angeschlossen. Ein Zusammenschluss von über 30 Spitälern zeigt bei bereits über 5'000 Anwendungen einen grossen und sicheren Erfolg von "Happy button".
Bei welchen Patienten kommt "Happy button" zum Einsatz?
Diese patientengesteuerte Lösung kann in den meisten Fällen angewendet werden, verlangt jedoch eine vollumfängliche Betreuung durch die Hebamme.
Periduralanästhesie (PDA)
Die Periduralanästhesie bewirkt eine Ausschaltung des Geburtsschmerzes durch Betäubung der Rückenmarksnerven. Durchgeführt wird sie von erfahrenen Anästhesisten.
Wie wird eine PDA durchgeführt?
Die Gebärende sitzt in der Regel am Bettrand. Zuerst wird die Haut im Lendenwirbelbereich (zwischen 3. und 4. Wirbelkörper) desinfiziert und betäubt. Dann wird über eine spezielle Nadel ein sehr dünner, weicher Plastikschlauch in den sogenannten Periduralraum eingeführt. Über den dünnen Schlauch wird nun das Schmerzmittel bis zum Ende der Geburt regelmässig dosiert abgegeben.
Vorteile der PDA
Die PDA ist für Mutter und Kind eine sehr sichere Methode und wird deshalb bevorzugt eingesetzt. Bei fachgerechter Anwendung hat sie keine nachteilige Wirkung auf das Neugeborene. Die Reduktion von Schmerz und Stress kann sogar zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Kindes beitragen.
Nachteile und Risiken
Die Beweglichkeit der Beine wird während der Geburt unter Umständen etwas eingeschränkt, da das Medikament die Beine etwas schwer macht. Eine PDA kann auch zum Absinken des Blutdruckes führen und Kopfschmerzen verursachen. Schwere Komplikationen sind selten. Der Anästhesist klärt Sie gerne in einem Gespräch darüber auf.
