Äussere Wendung

In ca. 3 % der Schwangerschaften dreht sich Ihr Kind auf den Geburtstermin hin nicht mit dem Köpfchen in die Geburtsposition. Stattdessen sind beim Ultraschall zunächst Füsschen (bei Beckenendlage) oder das Gesäss (bei Steisslage) zu sehen. Auch die äusserliche Untersuchung durch Tasten bestätigt dies. Studien besagen, dass es in diesen Fällen sinnvoll ist, die Geburt mittels Kaiserschnitt durchzuführen, damit das Kind sicher auf die Welt kommt; vor allem, wenn es sich um die erste Geburt handelt.

Frauen, die dies nicht wünschen, können verschiedene Massnahmen ergreifen, um die Lage des Kindes zu beeinflussen: die indische Brücke, die Knie-Ellenbogenlage, die Licht- oder Glöckchenmethode, Moxibustion (eine Anwendung der Akupunktur) oder Akupunktmassage nach Penzel.

Wendung des Kindes mit äusserer Hilfe

Hat sich das Baby bis zur 37. vollendeten Schwangerschaftswoche nicht spontan in die richtige Gebärposition (Kopf voran) gedreht, kommt unter Umständen auch eine äussere Wendung des Kindes in Frage. Ob diese Möglichkeit besteht, hängt von verschiedenen medizinischen Vorbedingungen ab, vor allem davon, ob allfällige Risikofaktoren ausgeschlossen werden können. Eine Wendung kann versucht werden, wenn Ihr Kind normal gross und gut proportioniert ist, die Fruchtwassermenge ausreicht, die Plazenta günstig liegt und Sie keine Probleme während der Schwangerschaft und keine Operationen an der Gebärmutter hatten. Letztlich entscheiden aber Sie darüber, ob Sie den Eingriff durchführen lassen möchten. Bei Mehrlingsschwangerschaften ist eine Wendung nicht möglich.

Ablauf des Eingriffes

In einer ersten ambulanten Kontrolle stellen wir fest, ob das Baby noch immer in Beckenendlage liegt oder sich bereits von allein gedreht hat. Anschliessend besprechen wir das Vorgehen: Der Eingriff wird nüchtern, das heisst nach 8- bis 14-stündiger Nahrungspause, durchgeführt. Sie treten am Morgen ein und wir überprüfen das Wohlergehen des Kindes mit einer Herztonaufzeichnung (CTG). Danach erhalten Sie eine Infusion mit einem wehenhemmenden Medikament, bis der Eingriff abgeschlossen ist. Dieses Medikament hilft, die Gebärmuttermuskulatur zu entspannen. Unter Ultraschallkontrolle drückt ein Arzt oder eine Ärztin mit den Händen oberhalb des Beckenknochens auf Ihren Bauch und schiebt das Gesäss des Babys zuerst aus Ihrem Becken heraus. Durch sanften Druck auf das Köpfchen wird es dazu gebracht, entweder eine Rolle vorwärts oder eine Rolle rückwärts zu machen und sich so in die richtige Gebärposition zu drehen. Ist der Eingriff gelungen, was in etwa 60 % der Fälle geschieht, überwachen wir für weitere 30 - 60 Minuten die kindlichen Herztöne und machen 2 Blutkontrollen, um auszuschliessen, dass sich Teile der Plazenta beim Eingriff abgelöst haben. Danach können Sie nach Hause gehen und hoffentlich spontan gebären! Ist der Eingriff nicht gelungen oder wurde er abgebrochen, weil er für Sie unangenehm war, planen wir mit Ihnen den Kaiserschnitt.